Der Glaube – Ursprung der Wirksamkeit
Anton Tschechow: „Der Mensch ist das, woran er glaubt“.
Wenn Sie also glauben, daß etwas wahr ist, kommen Sie buchstäblich in einen Zustand, in dem es für sie auch wahr ist. Wenn Sie mit Ihrem Glauben richtig umgehen, kann er zu einer ungeheuren Kraft in Ihrem Leben werden. Andererseits kann ein einschränkender Glauben eine genau so starke zerstörerische Kraft entfalten. Der Glaube hilft uns, die stärksten Ressourcen tief in uns zu erschließen und sie für unsere Ziele einzusetzen. Die menschliche Geschichte ist im wesentlichen die Geschichte des menschlichen Glaubens. Um also unser Verhalten zu ändern oder auch das Verhalten anderer Menschen, müssen wir mit dem Glauben anfangen. Der Ursprung besonderer Leistungen liegt in der Erkenntnis, daß wir unseren Glauben selbst wählen können. Gewöhnlich denken wir nicht so, aber das, was wir glauben, liegt in unserer Entscheidung. Sie können also einen Glauben wählen, der Sie einschränkt, oder Sie können sich für einen Glauben entscheiden, der Sie unterstützt.
Wenn wir also den Glaubenssatz modellieren wollen, so daß er zu besonderen Leistungen und Ergebnissen führt, müssen wir zunächst einmal herausfinden, wie dieser Glaube entsteht.
- Unsere Umgebung
Wenn man nichts anderes sieht, als Mißerfolg und Verzweiflung, ist es sehr schwer, eine internale Repräsentation auf- zubauen, die Erfolg ermöglicht.
- Große und kleine Ereignisse können dazu beitragen, unsere Überzeugung zu stärken. Es gibt bestimmte Ereignisse im Leben eines Menschen, die er nie vergessen wird. Z.B. die Ermordung von John F. Kennedy. Der Kniefall von Willy Brandt in Warschau. Aktuellere Ereignisse. Diese Ereignisse haben die Weltanschauung vieler Menschen für immer verändert.
- Der dritte Weg um Glaubenssätze auszubilden, ist Wissen. Unmittelbare Erfahrung ist eine Möglichkeit, Wissen zu sammeln. Bücher oder Filme bieten eine andere Möglichkeit. So kann man lernen, wie die Welt von anderen dargestellt wird.
- Frühere Erfolgserlebnisse bilden die vierte Möglichkeit, Resultate zu erzielen. Der sicherste Weg, um daran zu glauben, daß Sie etwas Bestimmtes tun können, besteht darin, es einmal zu tun, nur ein einziges Mal.
- Die nächste Möglichkeit, Überzeugung zu etablieren, besteht darin, die Erfahrungen, die Sie in Zukunft gerne machen möchten, in der Vorstellung zu erleben, als würden sie gegenwärtig schon stattfinden. Ich nenne es auch, die Ergebnisse im voraus zu erleben.
Übung 1:
Schreiben sie fünf verschiedene Glaubenssätze auf. Und zwar zu dem Thema: „Was halten sie von sich selbst und was glauben Sie, wozu Sie fähig sind?“
Es geht also um Glaubenssätze, die in der Vergangenheit Ihre Handlungsweisen bestimmt haben.
Übung 2:
Stellen Sie jetzt eine ebensolche Liste von positiven Glaubenssätzen auf, die dabei helfen können, Ihre wichtigsten Ziele zu erreichen.
Es ist immer wieder wichtig, uns vor Augen zu halten, daß das Potential, das wir verwirklichen, die Ergebnisse, die wir erzielen, alle Teile eines dynamischen Prozesses sind, der mit unserem Glauben beginnt. Nehmen wir einmal an, jemand glaubt, er sei in irgendeiner Hinsicht unzulänglich, z. B. ein schlechter Schüler. Wenn er schon von vornherein Mißerfolgserwartungen hat, wieviel von seinem Potential wird er dann wohl einsetzen können? Er hat sich ja bereits eingeredet, daß er etwas nicht kann. Er hat seinem Gehirn signalisiert, Mißerfolge zu erwarten. Wird er jetzt zuversichtlich, energisch und selbstbewußt handeln? Sein Handeln wird also sein wirkliches Potential nicht widerspiegeln. Wenn man also davon überzeugt ist, daß man keinen Erfolg haben wird, warum soll man sich dann große Mühe machen? Mit ziemlicher Sicherheit entstehen so sehr unbefriedigende Ergebnisse. Im Hinblick auf spätere Vorhaben bestärkt ein solches unbefriedigendes Ergebnis nur den negativen Glauben noch mehr. Hiermit setzt sich dann eine Kette in Bewegung. Das Beispiel zeigt eine klassische abwärtsgerichtete Spirale: Mißerfolg führt zu Mißerfolg. Gedanklich kann man jetzt diese Frage einmal aus einer anderen Perspektive betrachten: nehmen wir an, Sie beginnen etwas mit großen Erwartungen, oder mehr noch, Sie glauben mit jeder Faser daran, daß Sie Erfolg haben werden. Wie setzt sich hier die Entwicklung fort? Klar ist, daß ein solcher Glaube bei anderen deren Ressourcen optimal erschließt.