Die Macht der inneren Zustände

Die Macht der inneren Zustände

Jeder kennt die Situation : es gibt beflügelnde Zustände, Vertrauen, Liebe, innere Stärke, Freude, Begeisterung, in dem wir einfach aus einem großen Reservoir von persönlichen Möglichkeiten schöpfen. Es gibt auf der anderen Seite lähmende Zustände: Verwirrung, Depression, Furcht, Angst, Trauer, Frustration. Sie nehmen uns viel Kraft.

Jeder erlebt also gute und schlechte Zustände.

Diese Zustände sind für unser entsprechendes Verhalten verantwortlich. Wenn es uns also gelingt, unseren jeweiligen Zustand zu verändern, können wir somit auch das Verhalten verändern. Das Verständnis der Bedeutung von Zuständen ist also der Schlüssel den Prozeß von Veränderung zu begreifen.

 

Ein Zustand kann als die Summe der millionenfachen neurologischen Prozesse definiert werden, die in unserem Körper stattfinden. Er ist mit anderen Worten die Gesamtsumme unserer Erfahrungen zu einen beliebigen Zeitpunkt unseres Lebens. Da also der Schlüssel, den eigenen Zustand erfolgreich nutzen und herstellen zu können, in der Fähigkeit liegt, die Gehirnaktivitäten steuern zu können, muß man sich eine Vorstellung davon machen, wie das Gehirn funktioniert.

Als „ressourcenvollen Zustand“ bezeichnen wir den positiven Zustand, in dem wir quasi aus den Vollen schöpfen können. Dem steht gegenüber ein sog. „ressourcenloser Zustand“. Die Frage heißt also, wodurch wird der jeweilige Zustand hervorgerufen.

Dies sind zunächst internalen Repräsentationen, sowie der Zustand und der Gebrauch unserer physiologischen Vorgänge. Das was wir uns nach einer jeweiligen Situation vorstellen und sagen, wie auch die Art und Weise, wie wir es tun, bestimmt den inneren Zustand und somit auch das Verhalten, das wir jeweils wählen.

Als Beispiel stelle man sich vor, daß ein Partner viel später als versprochen nach Hause kommt. Das eigene Verhalten wird hauptsächlich davon abhängen, in welchen Zustand sie sich gerade befinden. Wenn der Partner zurückkehrt dann wird dieser Zustand im hohen Maße durch die Vorstellungskraft bestimmt, die man sich vom Grund der Verspätung gemacht hat. Wenn man sich nun seit Stunden vorstellt, daß der Partner einen Unfall gehabt hat und nun blutbeschmiert im Auto liegt oder in einem Krankenhaus oder gar tot auf einer Bahre, dann werden sie ihn vermutlich unter Tränen und mit Seufzer der Erleichterung begrüßen. Dieses Verhalten ergibt sich aus einem Zustand der Sorge.

Wenn man sich allerdings, aufgrund welcher internalisierter Erfahrungen auch immer, vorstellt, daß der Partner eine heimliche Affäre hat oder sich einredet, daß er nur zu spät kommt, weil er sich einfach nicht um ihre Zeit oder ihre Gefühle kümmert, dann wird man ihn als Folge dieses inneren Zustandes einem vollkommen anderen Empfang bereiten.

 

Die nächste Frage ist nun, was veranlaßt einen Menschen dazu, auf der einen Seite die Sorge zum Ausgangspunkt seiner Vorstellung zu machen und auf der anderen Seite den Zustand des Mißtrauens oder des Zorns. Diese unterschiedlichen Reaktionen können viele Ursachen haben. Wir haben vielfach Reaktionen modelliert, die unsere Eltern oder andere Vorbilder auf ähnliche Situationen zeigten. Doch es wurde ja noch der andere Faktor, die eigene Physiologie, genannt, die unsere Wahrnehmung und Repräsentation der Welt noch nachhaltiger beeinflußt.

Es ist der Grad der Anspannung unserer Muskeln, unsere Ernährung und Atmung, das allgemeine Niveau der biochemischen Vorgänge in unserem Körper.

 

Die internalen Repräsentationen und die Physiologie bilden eine kybernetische Schleife. Befindet man sich, um beim o.g. Beispiel zu bleiben, beim zu spät kommen des Partner in einem ressourcenvollen Zustand, dann kann man sich gut vorstellen, daß die betreffende Person gerade auf dem Heimweg ist und im Verkehr stecken geblieben ist.

Befindet man sich, aus welchen Gründen auch immer, in einem Zustand der Verspannung, ist sehr müde, hat Schmerzen, oder der Blutzuckerspiegel ist gesunken, dann wird man sich die Situation auf eine Weise vorstellen, die die negativen Gefühle eher noch verstärkt. Man kann sich selbst darin überprüfen, indem man überlegt, ob man nicht die Welt auf eine andere Weise wahrnimmt, wenn man frisch ist und voller Energie ist, als wenn man sich abgespannt und krank fühlt.

Wenn man also das eigene Verhalten kontrollieren und steuern will, dann muß man sowohl die internalen Repräsentationen als auch die eigene Physiologie bewußt steuern.

 

Dazu muß man aber erst verstehen, wie die internalen Repräsentationen und die jeweiligen Zustände der eigenen Physiologie entstehen. Der Mensch erhält spezialisierte Rezeptoren und Sinnesorgane, Informationen aus der Umgebung : diese sind Schmecken, Riechen, Sehen, Hören Fühlen. Dabei dominieren das Sehen, das Hören und das Fühlen.

Diese Rezeptoren übermitteln Reize von außen an das Gehirn. Durch Prozesse von Generalisierung, Verzerrung und Tilgung verarbeitet das Gehirn die elektrischen Signale und bildet daraus eine gefilterte internale Repräsentation. Somit entspricht die innere Wahrnehmung von einem äußeren Ereignis nicht unbedingt dem, was tatsächlich geschehen ist, sondern stellt vielmehr eine ganz persönliche Repräsentation dar.

Es ist klar, daß derartige persönliche Filtervorgänge notwendig sind. Man stelle sich vor, daß man ständig auf alle einstürmenden Dinge reagiert, angefangen vom Pulsschlag am linken Finger bis zum Zittern am Ohrläppchen. Dieser Prozeß des Filterns beinhaltet Chancen, aber auch Gefahren. Zwei Menschen können so denselben Verkehrsunfall erleben, aber völlig verschiede Berichte darüber abgeben.

 

Es gibt einen wichtigen Grundsatz von NLP, er lautet : Die Landkarte ist nicht das Gebiet. Das bedeutet für das Individuum, daß seine internale Repräsentation keine genaue Wiedergabe des Ereignisses ist, sondern immer nur eine durch unser persönliches Glaubenssystem, Einstellung und sogenannte Metaprogramme gefilterte Interpretation.

 

Wenn das so ist, dann sollte man sich um eine innere Repräsentation bemühen, die uns und anderen nutzt, anstatt uns selbst Beschränkungen aufzuerlegen. Der Schlüssel liegt folglich im erfolgreichen Organisieren unseres Gedächtnisses, also die Ausbildung von Repräsentation, die einen Menschen beständig in ressourcenvolle Zustände führt.

 

Die nächste Frage lautet, wenn internale Repräsentation und Physiologie den Zustand schaffen, aus dem Verhalten hervorgeht, wie genau wird dann das konkrete Verhalten bestimmt, das diesen Zustand zeigt ?

Die Antwort ist : wenn wir uns in einem bestimmten Zustand befinden, verfügt unser Gen über verschieden Verhaltensmöglichkeiten. Die Anzahl der Verhaltensmöglichkeiten wird durch die Modelle bestimmt, die man verinnerlicht hat. Wir alle haben also bestimmte Sichtweisen, Modelle der Welt in unseren Köpfen, die unsere Wahrnehmung der Umgebung beeinflussen. Einer wird aus einem Zustand der Liebe heraus jemanden umarmen, ein anderer möglicherweise nur von seiner Liebe erzählen.

So kann man durchaus für sich positive Vorbilder modellieren. Dabei ist es dann notwendig, Glaubenssysteme herauszufinden, die es ihnen ermöglicht haben, sich die Welt so zu repräsentieren, daß sie als Vorbild erfolgreich handeln konnten. Es gilt also herauszufinden, welche Repräsentationen sie von den Erfahrungen der Welt haben, welche visuellen Vorgänge spielen sich in ihrem Gehirn ab, was sagen sie, was fühlen sie.

 

Das Ergebnis: wenn wir in unserem Körper genau die gleichen Botschaften erzeugen, wie die gewählten Vorbilder, dann können wir auch ähnliche Resultate erzielen. Dieses ist Ziel des Modellieren.

 

Wenn sie sich vorstellen, daß ihr Geliebter oder ihre Geliebte sie betrügt, werden sie schon bald in einem Zustand der Wut und des Zorns sein. Machen sie sich klar, daß sie keinen Beweis für die Richtigkeit ihres Verdachtes haben, aber ihr Körper reagiert dennoch so als ob ihre Vermutung wahr wäre und sie, wenn der geliebte Mensch nach Hause kommt, bereits mißtrauisch oder zornig sind, dann werden sie ihn beschuldigen, oder verbal angreifen oder es zunächst bei ihren unguten Gefühlen belassen und sich innerlich auf Vergeltung vorbereiten.

Machen sie sich klar, wenn sie eifersüchtig sind, sind sie es, der diesen Zustand herstellt. Sie können jedoch ebensogut ihre negativen Bilder in die Vorstellung umwandeln, daß sich ihr Partner bemüht, rechtzeitig nach Hause zu kommen. Diese ermöglicht ihnen ein ganz anderes Verhalten und ganz andere Gefühle. Das ist vielfach leichter gesagt als getan.

 

Dabei lohnt es sich immer in jeder Situation positive Signale festzustellen oder zu entwickeln.

Erfolgreiche Manager können sich und anderen die Umstände repräsentieren, daß das Nervensystem auch in scheinbar hoffnungslosen Situationen, Erfolgssignale empfängt. So halten sie sich und anderen in einem ressourcenvollen Zustand.

 

 

Zusammenfassung

 

Zusammenfassend ist festzuhalten, daß der jeweilige Zustand eine ungeheure Macht hat und daß man diese Macht sehr wohl kontrollieren kann. Man braucht nicht mehr wehrlos allem ausgeliefert zu sein, was einem widerfährt.

Es gibt also einen Faktor, der im voraus darüber bestimmt, wie unsere Erfahrungen im Leben repräsentiert werden, einen Faktor, der unsere Wahrnehmung der Welt filtert. Dieser Faktor bestimmt auch, welche Zustände wir in bestimmten Situationen immer wieder erleben. Dieser Faktor ist das eigene Überzeugungs- und Glaubenssystem.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. Syntax für positive Resultate

 

Die Syntax, daß ist die Art und Weise, wie wir unsere Handlungen einordnen. Es gibt einen Unterschied bei der Aneinanderreihung von Worten, in den Sätzen „Der Hund hat Jim gebissen“ und „Jim hat den Hund gebissen“. Der Unterschied liegt also in der Syntax, in der Art der Anordnung der Begriffe und Worte. Die Reihenfolge, in der Ereignisse präsentiert werden, bewirken eine bestimmte Reaktion im Gehirn. Das ist vergleichbar mit Befehlseingaben in den Computer. Wenn wir sie in der richtigen Reihenfolge vornehmen, wird uns der Computer auch das richtige Ergebnis liefern. Wenn Sie die Befehle aber in einer anderen Reihenfolge eingeben, werden Sie nicht das gewünschte Ergebnis erhalten.

 

Mit  dem   Begriff  ,,Strategie“  werden  die  Faktoren  beschrieben, deren Zusammenwirken ein ganz bestimmtes Ergebnis hervorbringt.

 

Wir alle haben für unser Leben eine Strategie: Um uns zu verlieben, um uns zu etwas hingezogen zu fühlen, um uns zu motivieren, um uns zu entscheiden usw. Wenn wir beispielsweise herausfinden, welches unsere Strategie für „Liebe“ ist, dann können wir diesen Zustand auch auf Wunsch herbeiführen. Wir können so lernen, welche Knöpfe wir drücken müssen und wie wir die gewünschten Ergebnisse in unserem inneren Bio-Computer herstellen können. Der Hinweis auf das Backen eines großen Kuchens, des größten Schokoladenkuchens der Welt z.B., macht deutlich, was Rezepte bewirken können. Es gilt die funktionalen, aber auch mentalen Rezepte zu begreifen und sie nachzuvollziehen. Auch dann ist man in der Lage,

diesen größten Kuchen der Welt zu backen.

 

Es geht also bei vielen positiven Resultaten darum, Rezepte anzuwenden. Bei der Reproduktion menschlicher Erfahrungen müssen wir nicht nur die Zutaten kennen, sondern auch wissen, wieviel von jeder Zutat gebraucht wird.

 

Es gilt auch die Syntax zu kennen, die Frage zu beantworten, in welcher Reihenfolge nun was zu tun ist. Das gilt für den Kuchen und für alle anderen Dinge auch.

 

Welches sind nun die Bestandteile der Syntax positiver Resultate? Unsere Sinne verarbeiten zwei Arten von ,,in-put“, internalen und externalen. Die Syntax ist nun die Abfolge, in der wir das, was wir external wahrnehmen, und das, was wir internal repräsentieren, miteinander verknüpfen.

 

Man kann zwei verschiedene visuelle Erfahrungen machen. Die erste Erfahrung ist das, was wir um uns herum sehen, die andere ist die internale visuelle Erfahrung. Man erinnert sich an etwas, man kann visuelle Modalitäten und Submodalitäten erinnern und beeinflussen.

 

Um ein Rezept zu erstellen, braucht man ein System, um zu beschreiben, was zu tun ist. Es gibt eine Art Rotationssystem für Strategien. Dabei verwenden wir das große ,,V` für visuell, das große ,,A“ für auditiv, das große ,, K“ für kinästhetisch, das kleine ,, i für intern, das kleine ,,e“ für extern, das ,,t` für tonal und das ,,d“ für digital.

 

Wenn ich also etwas außerhalb meines Körpers external visuell sehe, dann ist es ,,V – e“. Wenn ich in meinem Körper etwas fühle, dann ist es ,, K – i“!

 

Betrachten wir also zunächst die Strategie eines Menschen, der motiviert ist, weil er etwas sieht, kann man ,,V – e“, wenn man etwas zu sich sagt (,,A – i – d“), das ein Gefühl in ihm hervorruft (,,K – i“)

Diese Strategie würde folgendermaßen lauten: V e-Aid-Ki!                           

 

Man kann einen ganzen Tag auf diesen Menschen einreden und versuchen, ihm zu erklären, warum er etwas tun sollte. Es wäre höchst unwahrscheinlich, daß man damit Erfolg hat. Man kann ihm allerdings ein Resultat zeigen und dabei erwähnen, was er sich selbst sagen wird, wenn er es selbst erzielt hätte.

 

 

Es  wird ein Beispiel von Robins vorgetragen, der bei der Army ein Trainingsprogramm vorbereiten und durchführen sollte. Das erste Projekt war ein viertägiger Kurs im Pistolenschießen. 70 % der Soldaten hatten diesen Kurs erfolgreich absolviert. Nach übereinstimmender Auffassung gab es hier keine Chance der Verbesserung.

 

Zuerst ließ Robins das riesige Bild des Mißerfolgs („keine Chance, etwas zu bessern“), das er in Gedanken aufgebaut hatte, schrumpfen, dann begann er, ein völlig neues Repräsentationssystem darüber zu machen, was er tun könnte. Er tauschte den Glaubenssatz: „Dem besten Trainer der Armee gelingt nicht, was sie von mir verlangen, also werde ich es auch nicht schaffen“, gegen den Glaubenssatz aus;,, Sie sind zwar ausgezeichnete Schützen, aber Sie wissen wenig oder gar nichts über die Wirkung der internalen Repräsentation, oder darüber, wie man Strategien der besten Schützen modelliert“.

 

Nachdem er sich also in einen absolut ressourcenvollen Zustand versetzt hatte, bat er den kommandierenden General, die besten Schützen kennenlernen zu dürfen, um herauszufinden,  was sie genau taten, psychisch und physisch, um diese Spitzenleistung zu erzielen

 

Zusammen mit den Mitarbeitern erforschte er nun einmal das Glaubenssystem der besten Schützen und verglich dieses mit den Schützen, die nicht so gut waren. Als nächstes untersuchte er die gemeinsame mentale Syntax und die Strategie der besten Schützen, und zwar so; daß er sie auch Anfängern vermitteln konnte. Diese Syntax war das Ergebnis von Tausenden, vielleicht sogar Hunderttausenden von Schüssen und feinsten Veränderungen der Schießtechnik. Dann modellierte er die wichtigsten Komponenten ihrer Physiologie.

                                            

Nachdem er die optimale Strategie für effektives Schießen herausgefunden hatte, entwarf er einen 1 1/2tägigen Lehrgang für Anfänger. Das Ergebnis: es qualifizierten sich 100  %  derjenigen für den nächsthöheren Lehrgang,  das Ergebnis der nächsthöheren Stufe war 3 x so hoch wie nach der viertägigen Standardausbildung.

 

 

Schlußfolgerung:

 

Wenn   Sie einen erfolgreichen Skiläufer modellieren wollen, dann sollten Sie zunächst seine Technik beobachten (V e). Während Sie zuschauen, könnten sie mit Ihrem Körper die gleichen Bewegungen nachvollziehen (K e), bis sie Ihnen wie einen Teil Ihres eigenen Bewegungsrepertoires vorkommen (K i).

 

Wenn man sich recht erinnert und ist ganz bei einer zuschauernahen Skifahrt, geschieht das sogar willkürlich. Als nächstes machen Sie sinnvollerweise noch ein inneres Bild von einem guten Skiläufer (V i). Die Sequenz verläuft also von external- visuell zu kinästhetisch-external und dann zu kinästhetisch-internal.

 

Als nächstes konstruieren Sie dann ein visuell-internales aber dissoziiertes Bild, auf dem Sie sich selbst skifahren sehen.

 

Wiederholen Sie das hin zum Gefühl (K i), so oft Sie selbst damit zufrieden sind. Die Syntax dieser positiven Resultate lautet also; V e – K e – K i – V i – V i – k i – K e.

 

Eine andere Frage macht sich am Beispiel lärmender Kinder fest. Warum können manche Kinder nicht lernen? Hierfür gibt es zwei Gründe: Zum ersten kennen wir oft nicht die wirksamste Strategie,  mit der wir jemand eine bestimmte Fertigkeit beibringen können. Und zweitens haben Lehrer selten eine genaue Vorstellung davon, wie verschieden Kinder lernen.

 

 

Manche Menschen haben recht große Probleme mit der Rechtschreibung. Es liegt weniger daran, daß sie nicht so intelligent sind. Es hat vielmehr etwas mit der Syntax ihrer Gedanken zu tun, d.h. damit, wie sie Informationen in einem gegebenen Kontext anordnen, speichern und wieder abrufen.

                                                             

Es liegt bei Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung vielleicht an der Art und Weise wie Wörter präsentiert werden. Das ist also die beste Rechtschreibstrategie. Ganz bestimmt nicht kinästhetisch. Worte wird man schlecht fühlen können. Sie wird auch nicht gerade auditiv sein, denn viele Wörter werden anders geschrieben als sie klingen. Man braucht also eine Fähigkeit, externe visuelle Merkmale in einer ganz bestimmten Syntax zu speichern.

 

Um die Rechtschreibung zu beherrschen,  muß man visuelle Repräsentation schaffen, zu denen sie Zugang haben. Z.B. das Wort ,,Albuquerque. Es macht wenig Sinn, die Buchstaben immer wieder zu wiederholen, das Bild muß im Kopf gespeichert werden.

 

Für den Augenblick gilt es sich zu merken, daß sich die meisten Menschen visuelle Eindrücke am besten merken können, wenn sie nach links oben sehen. Am besten lernt man also die Schreibweise von ,Albuquerque“, indem man das Wort nach links oben setzt und sich ein klares Bild davon macht.

 

Menschen, die schnell lernen, können selbst die komplexesten Aufgaben meistern, weil sie im Stande sind, Informationen in kleine Einheiten zu zerlegen und sie dann wieder zu einem ursprünglichen Ganzen zusammenzusetzen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Übung:

Um zu lernen, wie man das Wort ,Albuquerque buchstabiert, muß man es in drei kleine Chunks zerlegen, etwa folgendermaßen: ,Albu / quer / que“. Schreiben Sie nun diese drei Chunks auf ein Stück Papier neben sich auf das Blatt und halten Sie s dann links oben vor Ihre Augen. Sehen Sie auf die zwei Silben ,Albu“, schließen dann die Augen und stellen sich diese Buchstaben in Gedanken vor.

Machen Sie die Augen wieder auf, fixieren Sie nun wiederum ,Albu“ – sprechen Sie es nicht aus, sondern sehen Sie es nur an. Dann machen Sie die Augen wieder zu, stellen Sie es sich in Gedanken vor. Tun Sie das 4, 5 oder 6 mal, schließlich, wenn Sie die Augen schließen, werden Sie dann ganz deutlich ,Albu` sehen.

 

Mit den nächsten Silben geht es dann weiter, bis das gesamte Bild ,,Albuquerque“ im Gehirn  gespeichert  ist. Wenn das Bild deutlich  ist, dann wird man höchstwahrscheinlich kinästhetisch das Gefühl haben, daß es richtig geschrieben ist. Buchstabieren Sie den Begriff zunächst vorwärts und dann rückwärts.

 

Eine  andere   Methode des Lernens besteht darin, festzustellen, welche Lernstrategien von anderen Menschen bevorzugt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. Die Elizitation von Strategien

 

Gute Kommunikatoren arbeiten immer auf die gleiche Weise. Sie können die mentale Syntaxie des Menschen herausfinden. Sie können eine Kombination für den Tresor ihres eigenen Geistes und den anderer ausfindig machen, wenn sie wie ein Schlossermeister denken. Der Schlüssel zur Elizitation von Strategien ist die Gewißheit, daß die anderen Personen Ihnen alle Informationen geben werden, die Sie brauchen, sie werden es Ihnen mit Worten sagen, sie werden es Ihnen dadurch sagen, wie sie ihren Körper einsetzen, und werden es Ihnen sogar dadurch sagen, wie sie ihre Augen bewegen. Sie können lernen, einen Menschen genauso geschickt zu lesen wie eine Landkarte oder ein Buch.

 

Sie brauchen also nichts anderes zu können, als die Menschen dazu zu bewegen, Ihre Strategie anzuwenden und darauf zu achten, was sie genau tun, um die Strategie zu gestalten.

 

Vorher muß ich mich allerdings dafür entscheiden, was ich beobachten will, welche Hinweise mir Aufschluß darüber geben und weiche Teile des Nervensystems des Menschen gerade benutzt werden.

 

Es sollen Strategien sein, aus denen noch einige  dominierende Repräsentationen herausgefiltert werden:

Menschen, die vorwiegend visuell orientiert sind, sehen die Welt vor allem in Bildern. Sie haben ihre Stärke vor allem dann, wenn sie den visuellen Bereich ihres Gehirns einsetzen. Wenn sie versuchen, mit den Bildern in ihrem Gehirn Schritt zu halten, neigen visuelle Menschen dazu, schnell zu sprechen. Diese Menschen neigen dazu, in visuellen Metaphern zu sprechen. Sie zeigen, wie die Dinge aussehen, welche Muster sie erkennen, ob die Dinge eher hell oder dunkel erscheinen.

 

Menschen, die eher auditiv orientiert sind, neigen dazu, wählerisch in bezug auf die Wörter zu sein, die sie verwenden. Sie haben meistens eine klangvolle Stimme und sprechen rhythmischer, langsamer und getragener. Sie neigen dazu, Dinge zu sagen wie: „Das hört sich vernünftig an“ oder „Ich verstehe, was Sie sagen“.

 

Kinästhetisch orientierte Menschen werden meist noch langsamer. Sie reagieren vor allem auf Gefühle. Ihre Stimme ist häufig tief und ihre Worte kommen häufig  zäh wie Sirup aus ihrem Mund. Kinästhetisch orientierte Menschen verwenden Metaphern aus der materiellen Welt. Sie greifen immer nach etwas Konkretem. Für sie ist alles schwer und intensiv und sie müssen für Dinge ein Gefühl bekommen.

Sie sagen Sätze wie „Ich ringe mit mir“, oder „Ich kämpfe darum“, oder „Ich kann es nicht fassen“.

 

Bei allen Mischformen, die es gibt, finden wir meist eine vorherrschende Richtung. Um nun herauszubekommen, welche Strategien jemand für Entscheidungen nutzt, muß ich mir auch noch das Repräsentationssystem, das er vorwiegend verwendet, näher anschauen.

 

Wenn ich mich mit einem visuell orientierten Menschen unterhalte, werde ich nicht schleppend reden dürfen. Zwischendurch immer wieder tief Luft holen, Pausen machen. Das wird ihm aber auf die Nerven gehen. Sie müssen das, was Sie ihm sagen wollen, in einem Tempo vorbringen, das der Geschwindigkeit entspricht, mit der sein Gehirn arbeitet.

 

Nur durch intensive Beobachtung kann man erkennen, welches System mein Kommunikationspartner verwendet. Eine alte Redewendung besagt: „Die Augen sind das Fenster der Seele. Wenn Sie die Augenbewegung einer Person beobachten, könne Sie erkennen, welches Repräsentationssystem er gerade benutzt, das auditive oder das kinästhetische.

 

Wenn die Augen eines Menschen nach links oben gehen, dann hat er gerade ein Bild aus seiner Erinnerung gesehen. Wenn sie in Richtung des linken Ohrs gehen, dann hat er erinnerlich gerade etwas gehört, wenn die Augen nach rechts unten gehen, sucht er Zugang zu einem kinästhetischen Repräsentationssystem.

 

Wenn Sie versuchen, sich an etwas zu erinnern, das Sie vor ein paar Tagen gesehen haben und dabei nach rechts unten sehen, wird es Ihnen kaum gelingen, sich das betreffende Bild zu  vergegenwärtigen. Wenn Sie jedoch nach links oben blicken, werden Sie sich schnell daran erinnern. Wenn Sie erst einmal wissen, wie Sie nach den in Ihrem Gehirn gespeicherten Informationen suchen müssen, werden Sie sie schnell und mühelos finden. (Nur für ca. 5  bis

10 % der Menschen ist diese Zugangsweise seitenvertauscht).

 

 

Es gibt aber auch noch andere Aspekte der Physiologie als charakteristische Hinweise. Personen, die weit oben in der Brust atmen, denken meist visuell. Wenn jemand eine gleichmäßige Bauch- oder Brustatmung zeigt, benutzt er in der Regel die auditive Modalität. Tiefe Bauchatmung  ist ein  Hinweis auf kinästhetische Orientierung. Beobachten Sie die Atmung von drei Personen und achten Sie vor allem auf Art und Frequenz der Atmung.

 

Visuell orientierte Menschen sprechen schnell, ihre Stimme klingt gewöhnlich recht hoch, nasal oder gepreßt. Eine dunkle, tiefe Stimme oder langsames Sprechen deuten gewöhnlich auf eine kinästhetische Orientierung hin. Ein gleichmäßiger Rhythmus und eine  klare resonante Stimme sind Ausdruck einer auditiven Orientierung.

 

 

Sogar die Haut kann uns Hinweise geben. Wenn wir visuell denken, dann wirkt unser Gesicht blasser. Ein gerötetes Gesicht deutet auf eine kinästhetische Orientierung hin.

 

Wenn jemand den Kopf angehoben hat, dann ist er gerade in der visuellen Modalität. Wenn der Kopf gerade gehalten oder ein wenig geneigt wird, wie beim Zuhören, dann ist der Betreffende in der auditiven Modalität. Ein gesenkter Kopf oder ein entspannter Halsmuskel  sind. Hinweise darauf, daß der Betreffende in der kinästhetischen Modalität ist.

 

Eine Voraussetzung, die Strategie einer Person erfolgreich zu modellieren, besteht darin, sie zunächst in einen assoziierten Zustand zu versetzen. Er hat dann gar keine andere Wahl, als zu zeigen, welche Strategie verwendet wird. Verbal oder nonverbal durch Augenbewegung, Körperveränderung oder ähnliches. Dabei ist immer wieder der Vergleich mit dem Koch bzw. dem Bäcker für den ,,größten Kuchen der Welt“ richtig. Es wird notwendig sein, diesen Koch wieder in die Küche zu stellen, um seine Strategien zu erleben, seine Rezepte zu erkennen und

seine mentale Einstellung dazu.

 

 

 

 

Man muß ihn also in die Zeit zurückversetzen, in der er einen bestimmten Zustand erlebt hat, um dann herauszufinden, was das erste war, was ihn dazu veranlaßt hat, diesen Zustand zu erzeugen. War es etwas, was er gesehen oder gehört hat, oder war es etwas, was er gespürt hat Wenn er anfängt zu erzählen, dann fragen Sie ihn: „Was war das erste, was zu diesem Zustand geführt hat?“

 

Jede Elizitation verläuft nach dem gleichen Muster. Man versetzt eine Person in einen entsprechenden Zustand, so daß sie an diese bestimmte Zeit denkt, in der sie motiviert, kreativ oder verliebt war,  je nach dem, was initiiert werden soll. Wenn Sie in Gedanken dazu seine Strategie rekonstruieren, in dem Sie klare, knappe Fragen zu der Syntax stellen, was er gesehen, gehört oder gefühlt hat. Nur wenn die Syntax bekannt ist, findet man diese Modalitäten der Strategie heraus, welche speziellen Merkmale der Bilder, Geräusche oder Gefühle ihn veranlaßt haben, zu diesem Zustand zu kommen. Wie groß war das Bild, war der Klang der Stimme.

 

Praktische Beispiele:

 

Es geht um eine Motivationsstrategje einer Person. Ich muß diesen Klienten erst in einen aufnahmebereiten Zustand setzen. Fragen z.B.: Können Sie sich an eine Zeit erinnern, als Sie voll motiviert waren, etwas Bestimmtes zu tun? Können Sie sich in diese Zeit zurückversetzen? Dieselben Erfahrungen noch einmal machen? Wenn dieser Zustand erreicht ist, fragen Sie wie diese Möglichkeit wirksam wurde.

War es etwas, was er gesehen hat? Was er gehört hat oder was er berührt hat? Er antwortet z.B., daß es eine überzeugende Rede war. Die Motivationsstrategie auditiv external (also A e).

 

 

Ich werde ihn also kaum motivieren können, in dem ich ihm etwas zeige oder ihn auffordere, körperlich etwas zu tun. Er wird am ehesten auf Worte und Geräusche reagieren.

 

In diesem Beispiel geht es weiter darum zu fragen , was das nächste war, was dazu geführt hat, daß er so motiviert war. „Haben Sie sich da etwas vorgestellt, haben Sie zu sich etwas gesagt oder hatten Sie ein bestimmtes Gefühl?“.

 

Wenn der Betreffende sich ein Bild vorstellt, dann ist der 2. Teil seiner Strategie die visuell internal (V i). Es ist zu fragen, was dann weiter geschehen ist. Ob er etwas gesagt hat, ob er etwas gespürt hat oder ob sonst etwas geschehen ist.

 

Wenn er hier an dieser Stelle, die starke Motivation gespürt hat, ist die Strategie beendet.

 

Die Repräsentationsreihe heißt A e  Vi – Ki.

 

Dies ist eine relativ einfache Darstellung. Die meisten Menschen benötigen 10 oder gar 15 verschiedene Repräsentationen, bis der gewünschte Zustand vorhanden ist.

 

Nachdem nun die Syntax der Strategie steht, müssen die Submodalitäten herausgefunden werden. „Sie wurden motiviert, als Sie es hörten. War es der Ton, die Stimme, was haben Sie

sich in Gedanken vorgestellt. War es ein großes Bild, war es hell, wie war der Tonfall?

 

Wichtig ist die Erkenntnis, daß man nicht immer nur seine eigene Strategie anwendet, weil man dann immer nur die Menschen motivieren kann, die so denken und so psychisch handeln wie ich.

 

Nur wenn man den Strategiegedanken verstanden hat, dann erkennt man zweierlei:

 

  1. Muß jede Motivationstechnik, die sich an eine Gruppe richtet, für jeden etwas beinhalten. Visuelle, auditive, kinästhetische Anteile. So sollten der Gruppe Dinge gezeigt werden, sie sollten etwas zu hören haben. Sie sollten ihnen etwas zu fühlen geben. Darüber hinaus sollten Sie fähig sein, Ihre Stimme und Ihre Tonlage zu verändern, damit Sie alle 3 Typen erreichen.

 

 

  1. Kann natürlich nichts die gezielte Arbeit mit einem einzelnen Menschen in der vorbeschriebenen Weise ersetzen.

 

Um Erfolg zu haben, muß ein Verkäufer seine Kunden an eine Gelegenheit erinnern, als sie etwas unbedingt haben wollten und auch wirklich gekauft haben. Er muß herausfinden, was sie dazu veranlaßt hat, sich zu jenem Kauf zu entschließen. Welches waren die wesentlichen Schritte und Submodalitäten.

 

Einen ähnlichen Weg kann man auch mit einschränkenden Strategien gehen, z.B. übermäßiges Essen. Um zu einer Strategie zu kommen, muß ich mich zunächst an eine Situation erinnern, in der ich zunächst gar nicht hungrig war und trotzdem dann Heißhunger verspürte.

 

Man muß sich zurückversetzen: Was hat das Verlangen in mir ausgelöst, Essen zu holen? War es etwas, das ich gesehen oder gehört: oder das ich gespürt habe? Bei mir läuft es in der Regel so, daß ich nach der Zugfahrt auf dem Bahnsteig immer an einem Schokoladenautomaten vorbeikomme. Ich habe an die Ritter-Sport-Schokolade sehr positive Erinnerungen.

 

Sobald ich diesen Apparat und die Schokolade darin sehe, male ich mir in Gedanken aus, wie ich sie esse. Obwohl ich vorher gar keinen Hunger hatte, macht mich dies dann wirklich hungrig auf Schokolade und ich greife zu.

 

Das Verhalten kann man ändern, indem ich den Automaten, wenn ich die Schokolade sehe, ich mir ein Bild vorstelle, auf dem ich im Spiegel mich mit einem häßlichen fetten Körper sah und ich mir sage: „Ich sehe gräßlich aus. Ich kann auf diese Mahlzeit verzichten. Dann stelle ich mir vor, wie ich trainiere, Waldlauf mache und sportlicher werde und sage zu mir: „Toll gemacht. Du siehst gut aus.“

 

Eine interessantere Variante ist die für die Elizitation von Liebesstrategien. An Stelle von 3 oder  4  Schritten ist gewöhnlich nur einer nötig. Es genügt also eine Berührung, ein Wort oder ein Blick. (Siehe Beiblatt).

 

 

 

 

 

 

 

Die Liebesstrategie des Partners oder der Kinder zu kennen, ist eine sehr wichtige Frage für die Dauerhaftigkeit einer Beziehung. Dabei muß man sehr wohl auf vorhandene  Mißverständnisse  achten.  Ein Ehemann  mit einer auditiven Liebesstrategie, wird seiner Frau höchstwahrscheinlich seine Liebe sagen. Was aber, wenn sie nun eine visuelle Liebesstrategie hat? Nach einiger Zeit wird sich keiner von beiden verstanden fühlen. Am Anfang ihrer Beziehung haben sie alles getan. Sie haben ihre Liebe durch Zeichen, Worte und Berührungen vermittelt. Nun aber kommt der Ehemann nach Hause, sagt: „Ich liebe Dich, Schatz.“

                                                   

Sie erwidert:,, Nein, das tust Du nicht.“ Er fragt: „Wovon redest Du?“ Worauf sie möglicherweise antwortet: „Du redest immer nur. Wann hast Du mir in letzter Zeit Blumen mitgebracht, oder mich ausgeführt. Du siehst mich auch nicht so an wie früher.“

Noch problematischer ist die umgekehrte Variante. Der Ehemann ist visuell und die Frau auditiv. Er zeigt seiner Frau, daß er sie liebt, indem er Sachen kauft, sie ausführt, ihr Blumen schenkt. Eines Tages sagt sie: „Du liebst mich nicht. Er sagt, daß er Geschenke kauft und alles gemacht hat. Sie sagt: „Aber Du sagst mir nie, daß Du mich liebst.“ Er schreit in einem Ton: „Ich liebe Dich.“ In einer Submodalität also, die ihrer Strategie nicht einmal nahekommt. Das führt zu der schwierigsten Konstellationen überhaupt. Ein kinästhetischer Mann und eine visuell orientierte Frau. Er kommt nach Hause und will sie in die Arme nehmen. „Faß mich nicht an“, sagt sie, „Du machst pausenlos an mir rum. Du willst mich immer nur betatschen. Können wir nicht irgendwo mal hingehen? Sieh` mich wenigstens einmal an, bevor Du mich anfaßt.“

 

Man mag sich erinnern, am Anfang tut man alles, um die Liebe zu zeigen. Später nutzt man nur noch eine einzige Art oder einige wenige, um zu kommunizieren. Man erkennt nicht, daß der Partner etwas ganz anderes braucht. Es geht jetzt nicht darum, sich hier ein paar Strategien anzueignen und dabei zu verwenden, es geht vielmehr darum, ständig darauf zu achten, was andere gut können, um dann herauszufinden, wie sie es tun und was für eine Strategie sie haben.

                                   

Das ist es, worum es beim Modellieren geht.

 

Neurolinguistische Programmierung ist gewissermaßen die Atomphysik des menschlichen Geistes. Die Physik beschäftigt sich mit der Struktur der materiellen Realität und dem Wesen der Welt, NLP tut das mit dem menschlichen Geist. Es ermöglicht ihm die Dinge in ihre funktionalen Einzelteile zu zerlegen. Man kann also über die Syntax und die internale Repräsentation in einen positiven Zustand gelangen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. Die Physiologie und Spitzenleistungen

 

Eine andere Möglichkeit, dies zu erreichen, bietet die Physiologie. Wir haben schon darüber nachgedacht, daß Geist und Körper in einer kybernetischen Schleife miteinander verbunden sind. Es geht darum, die andere Seite der Schleife zu betrachten, die Physiologie.

 

Eine Möglichkeit, sich selbst in einen Zustand zu bringen, der Ihnen hilft, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, besteht darin, so zu tun, als ob Sie bereits am Ziel seien. Ein altes Sprichwort lautet: Wenn Du Macht besitzen willst, dann verhalte Dich so, als besäßest Du sie bereits.

 

Wenn Sie Ihre Physiologie verändern, Ihre Körperhaltung, Ihre Art, das Spannungsmuster     ihrer Muskeln, dann verändern Sie auch internale Repräsentationen und Ihren Zustand.

 

Es gibt 2 Möglichkeiten, den eigenen Zustand zu ändern. Wie gesagt, durch Veränderung der eigenen internalen Repräsentation oder durch Veränderung der Physiologie. Was können Sie also tun, wenn Sie innerhalb kürzester Zeit Ihren Zustand ändern wollen? Sie andern einfach Ihre Physiologie, d.h. Ihre Atmung, Ihre Körperhaltung, Ihren Gesichtsausdruck, Ihre Bewegungen usw.

 

Was tun deprimierte Menschen? Sie betrachten Niedergeschlagenheit vor allem als einen geistigen  Zustand. Aber sie geht  einher mit einer  klar erkennbaren Physiologie. Es fällt nicht schwer, niedergeschlagene Menschen zu beschreiben. Sie senken den Blick.

 

Niedergeschlagene Personen sind in der kinästhetischen Modalität und/oder mit sich über all die Dinge, die sie niedergeschlagen machen. Schultern hängen lassen, flache  Atmung   – sie   haben körperlich entschieden, deprimiert zu sein.

 

Niedergeschlagenheit ist ein Ergebnis und setzt ein ganz bestimmtes Körperbild voraus. Das Gute ist, daß Sie genauso leicht ein Gefühl der Begeisterung erzeugen können, indem Sie Ihre Physiologie auf eine ganz bestimmte Weise verändern. Wenn Sie aufrecht stehen, Ihre Schultern straffen, tief aus Ihrer Brust heraus atmen und den Blick nach oben richten, wenn Sie also eine ressourcenvolle Physiologie haben, können Sie nicht länger deprimiert sein.

 

Hier hilft ein Versuch. Stehen Sie auf, machen Sie sich groß, straffen Sie die Schultern und ziehen Sie sie ein wenig nach hinten. Atmen Sie tief, richten Sie den Blick nach oben und bewegen Sie Ihren Körper.

 

Es ist in einer solchen Physiologie fast unmöglich, deprimiert zu sein. Bei Kindern kann es manchmal unvermeidlich und auch sinnvoll sein, wenn Sie auch den weinerlichen Zustand ad hoc verändern. Lassen Sie sie einfach aufblicken, wenn sie sich weh getan haben, und der Schmerz wird innerhalb weniger Augenblicke nachlassen.

 

 

Einer der bekanntesten   Berichte in diesem Zusammenhang gibt mir Norman Coussins. In seinem Buch ,,Anatomy of an illness“ (auf Deutsch: Der Arzt in uns selbst), beschreibt er, wie er nach einer langen, kräftezehrenden Krankheit  wie durch ein Wunder genesen ist, in dem er sich gesundlachte. Lachen war also ein Mittel, das Coussins ganz bewußt einsetzt, um seinen Willen zu leben und wieder gesund zu werden zu mobilisieren. Ein wesentlicher Bestandteil seiner Therapie war das Eintauchen in Filme und Bücher, die ihn zum Lachen brachten. Damit

verbrachte er einen großen Teil seines Tages. Coussins zog für sich daraus folgende Schlußfolgerung:  „Ich habe gelernt, die Regenerierungsfähigkeit des menschlichen Geistes und  des  menschlichen  Körpers zu unterschätzen.

                                     

Selbst wenn die Aussichten äußerst ungünstig erscheinen, die Lebenskraft ist vielleicht die Kraft in unserer Welt, von der wir am wenigsten wissen.“

 

Es gibt neuerlich Untersuchungen, die sich mit dem Thema „Gesichtsausdruck und Befinden“ beschäftigen. Sie gelangen zum Schluß, daß wir nicht nur lächeln und uns wohl fühlen oder lachen, wenn wir bei guter Laune sind, sondern daß Lächeln und Lachen biologische Prozesse in Gang setzen, die uns veranlassen, uns tatsächlich besser zu fühlen. Wir erhöhen den Sauerstoffgehalt des Blutes, die Blutzufuhr zum Gehirn und die Ausschüttung von Neurotransmittern. Das gilt für jeden anderen Gesichtsausdruck.

Nehmen Sie einen Ausdruck von Furcht und Zorn, Abscheu oder Überraschung – und Sie werden sich auch so fühlen.

 

Im Jahre 1907 stellte ein französischer Arzt namens Israel Waynbaum die Theorie auf, daß der Gesichtsausdruck tatsächlich die Gefühle verändert. Ein wichtiger Aspekt des physiologischen Zustands ist die Kongruenz. Wenn ich also eine angenehme Mitteilung machen will, meine Stimme aber gleichzeitig schwach und angespannt ist, meine Körpersprache verfahren usw., dann bin ich nicht kongruent.

Kongruenz hindert daran, meine Möglichkeiten voll auszuschöpfen.

 

Sogenannte Mixed-Messages sind also in höchstem Maße kontraproduktiv. Diese Kongruenz zu entwickeln, ist eine wesentliche Voraussetzung für persönliche Power.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. Energie, der Treibstoff für besondere Leistungen

 

In diesem Kapitel geht es um 6 Prinzipien, die helfen, eine ausgezeichnete körperliche Verfassung zu erreichen.

 

Das erste Prinzip ist richtiges Atmen.

Die wichtigste Einflußgröße in diesem System ist die Atmung, sie versorgt den Körper mit Sauerstoff und bildet so die Grundlage für die elektrischen Prozesse in den Zellen. Die Atmung kontrolliert nicht nur die Sauerstoffversorgung der Zellen, sondern auch das Lymphsystem, in dem die weißen Blutkörperchen enthalten sind, die den Körper schützen. Die Lymphe wird im Gegensatz zum Blutkreislauf allein durch die Atmung, durch Bewegung der Muskeln weitertransportiert. Wenn Sie also einen gesunden Blutkreislauf oder ein gut funktionierendes Lymph- und Immunsystem haben wollen, dann müssen Sie tief atmen und sich richtig bewegen.

 

Jaques Schiels stellt fest, daß tiefes Atmen die wirksamste Methode ist, die notwendige Reinigung des Körpers zu erreichen. Es bewirkt eine Art Vakuum, von dem die Lymphe in dem Blutstrom aufgesaugt wird und das den Ausstoß der Gifte beschleunigt. Durch tiefes Atmen und gymnastische Übungen kann dieser Prozeß um das l5fache beschleunigt werden Forscher gelangten zu der Überzeugung, daß Sauerstoffmangel ein wesentlicher Faktor in der Entwicklung von Krebsgeschwüren ist. Mit Sicherheit beeinflußt er die Lebensqualität der Zellen.

 

Vergessen Sie nicht, Ihre Gesundheit beruht auf der Gesundheit Ihrer Zellen.  Die Sauerstoffversorgung Ihres Organismus ist daher von wesentlicher Bedeutung.

 

Folgender Hinweis macht das deutlich. Einer von drei Amerikanern erkrankt an Krebs, doch nur einer von sieben amerikanischen Sportlern bekommt Krebs. Sportler versorgen das Blut mit dem wichtigsten und  notwendigsten  Element, dem Sauerstoff.

                                                

Eine andere Erklärung besteht darin, daß Sportler das Immunsystem ihres Körpers durch die Bewegung der Lymphflüssigkeit maximal stimulieren  Die wirksamste Atemtechnik sieht wie folgt aus:

 

Atmen Sie im folgenden Rhythmus: Atmen Sie ein, halten Sie Ihren Atem 4 x so lange an, wie Sie eingeatmet haben. Atmen Sie dann doppelt so lange aus, wie Sie eingeatmet haben. Halten Sie Ihren Atem 16 Sekunden lang an und atmen Sie 5 Sekunden aus.

Warum 2 x so lange ausatmen, wie einatmen? Weil Sie in dieser Phase Giftstoffe über das Lymphsystem ausscheiden.

Warum 4 x so lange den Atem anhalten? Weil Sie auf diese Weise das Blut mit Sauerstoff versorgen und Ihr Lymphsystem aktivieren.

 

Wenn  Sie atmen, sollten Sie ganz tief unten im Bauch beginnen wie ein Staubsauger, der sich aller Gifte im Blutsystem entledigt.

 

 

Zur Übung also: Atmen Sie 10 x auf die gerade beschriebene Weise und wiederholen Sie das wenigstens 3 x täglich.

 

 

Zur Erinnerung hier noch einmal die Technik:

 

Einatmen – Atem 4 x so lange halten – doppelt so lange ausatmen. Atmen Sie tief durch die Nase ein und zählen Sie bis 7. (Nehmen Sie eine größere oder kleinere Zahl je nach Ihrer Fähigkeit.) Halten Sie den Atem 4 x so lange an, wie Sie eingeatmet haben, bis 7 – also 28, und atmen Sie dann langsam durch den Mund aus, doppelt so lange, wie Sie eingeatmet haben bei 7 – also 14 x.

 

Eine andere entscheidende Komponente sind tägliche aerobische Übungen. Laufen ist nützlich, auch wenn die Belastung dabei etwas hoch ist. Schwimmen ist ausgezeichnet; eine der besten aerobischen Übungen, die sich bei jedem Wetter durchführen lassen, ist Trampolinspringen.

 

Das zweite Prinzip ist die Einhaltung wasserhaltiger Nahrung.

70 % unseres Planeten sind mit Wasser bedeckt, 80 % unseres Körpers bestehen aus Wasser.

                                                            

70 % der Ernährung sollte aus wasserhaltiger. Nahrung bestehen; das bedeutet vor allem frisches Obst oder Gemüse und frisch ausgepreßte Säfte.

Anstatt Ihren Körper durchzuspülen, indem sie ihn mit Wasser überfluten, brauchen Sie nur Nahrung zu sich zu nehmen, die von Haus aus viel Wasser enthält, also wasserreiche Nahrung. Es gibt auf unserem Planeten nur zwei Arten: das sind Obst und Gemüse. Sie liefern

reichlich Wasser.

 

Alexander Bryce schreibt: Wenn zu wenig Flüssigkeit zugeführt wird, hat das Blut ein größeres spezifisches Gewicht und die giftigen Abfallprodukte des Gewebes oder des Zellaustausches werden nur sehr unvollkommen ausgeschieden. Der Körper wird dann von seinen eigenen Ausscheidungen vergiftet und es ist nicht zuviel behauptet, wenn man sagt, daß der Hauptgrund dafür eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme ist, so daß die Abfallstoffe der Zellen nicht beseitigt werden können Er fährt dann fort: Es gibt keine bekannte Flüssigkeit, die so viel feste Stoffe auflösen kann wie Wasser. Es ist das bestehende Lösungsmittel. Wenn dem Körper also genügend davon zugefügt wird, dann wird die gesamte Verdauung angeregt, in

dem die belastende Wirkung der toxischen Abfallprodukte durch ihre Auflösung und  Ausscheidung über Niere, Haut, Darm und Lunge wegfällt. Wenn diese Giftstoffe aber Gelegenheit haben, sich im Körper anzusammeln, können sie verschiedenste Krankheiten verursachen.

Nach seiner Meinung leben Pflanzenfresser in der Natur länger als Fleischfresser.

 

Wenn Sie sich also lebendig fühlen wollen, dann diktieren Sie sich mit Ihrem gesunden Menschenverstand eine wasserreiche Nahrung zu. Achten Sie von jetzt an nur darauf, daß zu Ihren Mahlzeiten immer ein Salat gehört. Greifen Sie zwischendurch zu Obst, anstatt nach einem Stück Schokolade.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das dritte Prinzip: Effektive Nahrungskombination.

Essen Sie beispielsweise Fleisch und Kartoffeln zusammen? Wie steht es mit Käse und Brot oder Milch und Getreideprodukten oder Fisch mit Reis?

 

Es soll nun erklärt werden, warum diese Kombinationen schädlich sind.

 

Das vierte Prinzip: die kontrollierte Nahrungsaufnahme.

Essen Sie gern, dann gibt es den Tip, daß Sie wenig essen. Dann werden Sie lange genug leben, um viel essen zu können.

 

Die Reduzierung der Nahrungsaufnahme ist die einzige Methode die wir kennen, um den Alterungsprozeß zu verzögern und die Lebensspanne bei Warmblutern zu verlängern.  Die Untersuchungen haben uns gezeigt, daß der physiologische Verschleiß wie auch der normale Verschleiß des Immunsystems durch die verringerte Nahrungsaufnahme deutlich hinausgezögert wurde.

 

Die Botschaft ist daher einfach und klar: Essen Sie weniger, dann leben Sie länger. Aber es ist auch wichtig, wann Sie essen. Sie sollten nie unmittelbar bevor Sie zu Bett gehen essen. Es ist eine sehr gute Angewohnheit, nach 9:00 Uhr abends keine Nahrung außer Obst mehr zu sich zu nehmen. Wenn Sie also große Nahrungsmengen zu sich nehmen wollen, dann können Sie das ruhig tun, achten Sie nur darauf, daß es sehr wasserhaltige Speisen sind. Sie können eine ganze Menge mehr Salat essen als Steaks und trotzdem gesund und lebendig bleiben.

 

Das fünfte Prinzip: Essen Sie Obst.

Die einzige Nahrung, die Ihr Gehirn braucht, ist Traubenzucker. Obst besteht hauptsächlich aus Fruchtzucker, der leicht in Traubenzucker umgewandelt werden kann und häufig aus 90 – 95 % Wasser besteht. Das bedeutet, es reinigt und nährt zugleich. Obst muß immer auf den leeren Magen gegessen werden. Warum? Obst wird vor allem im Dünndarm und nicht so sehr im Magen verdaut. Das Obst gelangt innerhalb weniger Minuten durch den Magen in den Dünndarm, wo es Zucker abgibt. Wenn der Magen aber mit Fleisch, Kartoffeln oder Stärke angefüllt ist, dann wird das Obst dort festgehalten und es beginnt zu gären. Haben Sie je nach einer üppigen Mahlzeit zum Nachtisch Obst gegessen und festgestellt, daß Sie für den Rest des Tages einen unangenehmen Geschmack im Mund hatten und aufstoßen mußten?

Obst sollte immer auf leeren Magen gegessen werden. Der Obstsaft wird so schnell verdaut, daß Sie 15 oder 20 Minuten danach schon wieder etwas essen können.                                                       

 

Verschiedene Nahrungsmittel werden auf verschiedene Weise verdaut. Stärkereiche Nahrung wie Reis, Brot, Kartoffeln usw. benötigt ein alkalihaltiges Verdauungsmittel, das im Mund durch das Enzym Ptyalin geliefert wird. Proteinhaltige Nahrung wie Fleisch,  Milchprodukte, Nüsse, Getreide u.a.. erfordern zur Verdauung Säure, Hydrochloridsäure und Pepsin. Nun weiß  man aus der Chemie, daß zwei gegensätzliche Mittel, also Säure und Lauge, nicht gleichzeitig fetten können. Somit wird die Verdauung beeinträchtigt oder völlig unterbrochen. Unverdaute Nahrung ist der Nährboden für Bakterien, die sie zur Gärung bringen und zersetzen was zu Verdauungsstörungen  und Blähungen  führt. Somit bringen  miteinander unverträgliche Nahrungskombinationen einen Energieverlust und somit ist der Verlust von Energie ein potentieller Krankheitserreger. Es bewirkt ein Übermaß an Säure, was dazu führt, daß das Blut verdickt, langsamer zirkuliert und so dem Körper Sauerstoff entzieht.

 

Nehmen Sie pro Mahlzeit eine kondensierte Speise zu sich, das sind Speisen, die wenig Wasser enthalten. Getrocknetes Rindfleisch beispielsweise, während Melonen einen hohen Wassergehalt haben.

 

Achten Sie darauf, daß Sie nicht stärkereiche Kohlehydrate und Proteine immer gleichzeitig zu sich nehmen. Essen Sie also nicht Fleisch und Kartoffeln zusammen. Wenn Sie das Gefühl haben, daß Sie ohne beides nicht auskommen können, essen Sie das eine zu Mittag, das andere zu Abend. Sie können in den besten Restaurants Ihr Steak ohne gebackene Kartoffeln und dafür mit einer großen Salatschüssel bestellen. Das ist dann kein Problem, das Protein vermischt sich mit dem Salat und Gemüse, da diese Nahrung viel Wasser enthält. Sie könnten auch Kartoffeln ohne das Steak bestellen und einen großen Salat oder gedünstetes Gemüse dazu essen.

 

Nach einer richtig zusammengestellten Mahlzeit sollte man wenigstens 3 ½ Stunden warten, bis man andere Speisen zu sich nimmt. Es ist auch wichtig, daran zu denken, daß zum Essen getrunkene Flüssigkeit die Verdauungssäfte verdünnt und den Verdauungsvorgang verlangsamt.

 

Obst ist nach ,,CastiIlo“ das beste Mittel, um sich gegen Herzkrankheiten zu schützen.

Es wird damit erklärt, daß Obst biologische Substanzen enthält, die das Blut am Verdicken hindern, so daß die Arterien nicht verstopfen. Es kräftigt auch die Kapillare und verhindert auf diese Weise innere Blutungen und Herzanfälle.

 

Womit sollte man den Tag beginnen? Was sollte man zum Frühstück essen? Was Sie in dieser Situation brauchen ist etwas leicht verdauliches, das Fruchtzucker enthält, den der Körper sofort umsetzen kann.

 

Nehmen Sie so lange wie es ohne Anstrengungen geht nichts als frisches Obst und frisch ausgepreßte Obstsäfte zu sich. Versuchen Sie das mindestens bis Mittag durchzuhalten. Je länger Sie es aushalten, Obst zu sich zu nehmen, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß Ihr Körper sich reinigt.

 

 

Das sechste Prinzip: Glauben Sie nicht an den Mythos!

Keine größere Lüge ist je erzählt worden, als die, daß der Mensch Nahrung mit einem hohen Proteingehalt benötigt, um gesund und vital zu sein.

 

Wenn Sie entgegen aller guten Erfahrungen glauben, unbedingt Fleisch essen zu müssen,  dann achten Sie darauf, daß Sie es von jemandem beziehen, der garantieren kann, daß es von Weidetieren stammt, da diese nicht mit Hormonen aufgezogen werden. Schrauben Sie Ihren Fleischkonsum zudem drastisch zurück und nehmen Sie pro Tag höchstens einmal Fleisch zu sich.

 

Aber Milchprodukte sind auch nicht besser. In gewisser Hinsicht noch viel schlimmer. Beispielsweise sind die kräftigsten Wachstumshormone in der Kuhmilch dazu da, ein Kalb von 90 Pfund bei seiner Geburt innerhalb von 2 Jahren bis es ausgewachsen ist, auf 1.000 Pfund zu bringen.

 

Der Vergleich zum Menschen ist jedem bekannt. Fachleute machen klar, daß man wohl Milch trinken kann, wenn man keine Angst vor Allergien hat. Sie erklären dazu, daß wenig erwachsene Menschen das Protein der Kuhmilch richtig umwandeln können. Das wichtigste Protein in der Kuhmilch ist nämlich Kasein, das eine Kuh benötigt, um gesund zu bleiben. Allerdings ist Kasein nichts, das der Mensch benötigt. Es wird vielfach darauf hingewiesen, daß Milch zur Deckung des Kalziumbedarfs notwendig ist.

 

Es genügt, einfach grünes Gemüse, Sesam oder Butter zu essen, die alle einen extrem hohen Kalziumgehalt haben und für den Körper leicht zu verarbeiten sind.

Wenn Sie unbedingt Käse essen wollen, dann geben Sie ein kleines Stück in den großen Salat. Auf diese Weise kann die wasserhaltige Nahrung dem Käse entgegenwirken. Joghurt und Eis ist auch nicht viel besser.

 

Die Nahrung umzustellen, ist nicht einfach. Man entwickelt gerade in einer solchen Zeit bestimmte Gelüste. Nun muß man sich selbst darüber im klaren sein, daß man keine Gelüste bekommt, sondern daß man sie selbst schafft, durch die Art und Weise wie man etwas internal repräsentiert. Das geschieht in der Regel unbewußt. Doch bevor Sie einen Heißhunger auf bestimmtes Essen verspüren, müssen Sie zuerst eine ganz spezifische internale Repräsentation schaffen. Das passiert nicht von allein. Für jede Wirkung gibt es eine Ursache.

 

Es  heißt,  wenn  man  hier etwas ändern will,  muß  man die internalen Repräsentationen ändern.

 

Es wird der Fall einer Frau geschildert, die einen Heißhunger für Schokolade entwickelte. Die Submodalitäten für Schokolade: schwer, süß, cremig, werden mit dem einer Speise vertauscht, die Übelkeiten bereiten, wie an dem vorliegenden Beispiel mit Austern: wabbelig, glitschig, übelriechend.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. Ziele

 

In den bisherigen Kapiteln wurden eine Reihe von wirksamen Techniken vorgestellt. Nun bleibt die Frage, was wollen Sie? Was wollen die Menschen, die Sie lieben und die Ihnen nahestehen?

 

Vorab noch einmal eine Zusammenfassung:

 

Das wichtigste ist die Erkenntnis, daß Sie unbegrenzte Möglichkeiten haben. Der Schlüssel dazu ist das Modellieren. Spitzenleistungen sind reproduzierbar. Wenn andere Menschen etwas tun können, brauchen Sie sie nur präzise modellieren; dann können Sie genau das gleiche tun. Um wirksam zu modellieren, müssen Sie sich darüber klar werden, daß alle Ergebnisse durch eine ganz bestimmte Kombination von Handlungen zustande kommt. Jede Wirkung hat eine Ursache. Wenn Sie die Handlungen einer Person, die inneren wie die äußeren, genau reproduzieren, dann können Sie am Ende dieselben Resultate erreichen.

 

Sie beginnen damit, die mentalen Handlungen zu  modellieren. Zuerst sein Glaubenssystem,  danach die mentale Syntax und spiegeln schließlich seine Physiologie. Sie haben gelernt,  daß der Glaube über Erfolg und Mißerfolg entscheidet. Sie kennen die Grundregeln.

 

Zur  Erfolgsmaximierung  bestimmen Sie Ihr Ziel, entwickeln Sie die Wahrnehmungsfähigkeit, um die Reaktion Ihres Verhaltens zu erkennen und Sie werden flexibel genug, um Ihr Verhalten solange zu ändern, bis Sie etwas finden, das funktioniert.

 

 

In diesem Kapitel geht es darum, die Ziele, Träume und Wünsche zu formulieren, damit sie ständig präsent sind und auch verwirklicht werden können.

 

Haben Sie schon einmal versucht, ein Puzzle zusammenzusetzen, ohne das  vollständige Bild vorher gesehen zu haben? Die Aufgabe in diesem Kapitel besteht  zunächst darin, zu träumen und das jedoch auf eine präzise und zielgerichtete  Weise.

 

Nehmen Sie am besten bei der Lektüre dieses Kapitels Papier und Bleistift zur Hand. Suchen Sie sich einen Platz, wo Sie sich besonders wohlfühlen. Einen Ort, der Sie  inspiriert, und nehmen Sie sich 1 Stunde Zeit, um herauszufinden, was Sie sein wollen, tun wollen, weitergeben wollen, sehen wollen und erreichen wollen. Es ist  nicht nötig, Ihren Wünschen Beschränkungen aufzuerlegen. Das soll natürlich nicht heißen, daß Sie Ihren gesunden Menschenverstand ablegen. Wenn man 1.50 m groß ist, hat es wenig Sinn, sich vorzustellen, in die Baskettball-Nationalmannschaft zu kommen Doch wenn man überlegt vorgeht, gibt es keine Einschränkungen für das, was Sie erreichen können. Einschränkungen in den Zielen führen zu

Einschränkungen im Leben.

 

 

 

 

 

 

Stecken Sie Ihre Ziele also so hoch wie Sie wollen. Sie müssen entscheiden was Sie wollen, denn nur Sie können das auch erreichen.

 

 Da gibt es folgende Regeln:

 

  1. Formulieren Sie Ihr Ziel positiv. Sagen Sie, was Sie erreichen wollen. Allzu häufig werden Ziele negativ formuliert, d.h., man bestimmt, was man in Zukunft vermeiden oder nicht erleben möchte.

 

  1. Drücken Sie sich so präzise wie möglich aus? Wie sieht Ihr Ziel aus? Wie klingt es? Wie fühlt es sich an? Wie riecht es? Setzen Sie all Ihre Sinne ein, um die Resultate zu beschreiben, die Sie erlangen wollen. Je genauer und sinnspezifischer diese Entscheidung ausfällt, um so

besser kann Ihr Gehirn Ihren Wunsch verfolgen. Legen Sie fest, bis wann Sie Ihr Ziel erreicht haben wollen.

 

  1. Bestimmen Sie Ihre Zielerkennungskriterien. Überlegen Sie sich bereits, wie Sie aussehen werden, wie Sie sich fühlen werden und was Sie in Ihrer Umgebung sehen und hören werden, nachdem Sie Ihr Ziel erreicht haben. Wenn Sie nicht wissen, woran Sie merken werden, wann Sie Ihr Ziel erreicht haben, ist es möglicherweise bereits erreicht. Sie können im Gewinn sein und trotzdem das Gefühl haben, zu verlieren, wenn Sie nicht den Spielstand verfolgen.

 

  1. Übernehmen Sie die Kontrolle. Das zielführende Verhalten muß durch Sie auszulösen und aufrechtzuerhalten sein. Ihr Erfolg darf nicht davon abhängen, daß sich andere zuerst ändern, damit Sie zufrieden sein können. Ihr Ziel darf nur von Faktoren abhängen, die Sie direkt beeinflussen können.

 

Überprüfen Sie, ob Ihre Ziele für Ihre persönliche Ökologie vorteilhaft und wünschenswert sind. Welche zukünftigen Folgen wird es haben, wenn Sie Ihr Ziel verwirklichen? Ihr Vorhaben muß für Sie und für andere von Nutzen sein.

 

Nun einige Übungen zu diesem Thema:

 

Übung 1:

Beginnen Sie mit einer Liste Ihrer Träume. Schreiben Sie alles auf, was Sie  haben wollen, tun wollen und sein wollen. Nehmen Sie ein Blatt Papier und einen Bleistift und beginnen Sie zu schreiben und versuchen Sie unbedingt 10 – 15 Minuten ohne Unterbrechung zu schreiben. Versuchen Sie nicht zu überlegen, wie Sie Ihre Ziele erreichen sollen und schreiben Sie einfach nur auf.

 

Übung 2:

Nehmen Sie sich so viel Zeit wie Sie benötigen, um aus allen Lebensbereichen  etwas anzuführen: Arbeit, Familie, Beziehung, geistige, emotionale, soziale, materielle und physische Zustände.

 

Übung 3:

Gehen Sie Ihre Liste durch und geben. Sie an, innerhalb welcher Zeit Sie die einzelnen Ziele erreichen wollen.

 

 

Übung 4:                                                     

Wählen Sie nun die 4 wichtigsten Ziele aus, die Sie noch in diesem Jahr erreichen wollen.

 

Übung 5:

Überprüfen Sie, ob die Ziele auf Ihrer Liste den 5 Regeln der Zielformulierung entsprechen. Sind die Ziele positiv formuliert, sinnesspezifisch den Zielerkennungskriterien bestimmt? Beschreiben Sie, was Sie erleben werden, wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben und wenn Sie sehen, hören, fühlen oder riechen. Sind die Ziele ökologisch und wünschenswert für Sie und andere?

 

Übung 6:

Welche wichtigen Ressourcen stehen Ihnen bereits zur Verfügung? Machen Sie eine Liste von allem, was Ihnen dabei helfen kann, Ihr Ziel zu erreichen: Charaktereigenschaften, Freunde, finanzielle Mittel, Bildung, Zeit, Ausdauer –   machen Sie eine Liste all Ihrer Stärken und Talente und sonstigen Ressourcen.

 

Übung 7:

Erinnern Sie sich an eine Gelegenheit, als Sie eine dieser Ressourcen sehr wirksam eingesetzt haben.

 

Übung 8:

Beschreiben Sie, wie Sie sein müßten, um Ihre Ziele zu erreichen. Wenn Sie viel Disziplin brauchen für eine besondere Ausbildung, werden Sie sich die Zeit gut einteilen müssen. Wenn Sie beispielsweise in der Politik etwas bringen wollen, Veränderungen herbeiführen wollen, so beschreiben Sie, wie jemand sein muß, damit er gewählt wird, und welche Fähigkeiten er besitzen muß, um auf eine große Zahl von Menschen Wirkung. zu haben.

 

Übung 9:

Schreiben Sie auf, was Sie jetzt daran hindert, das zu haben, was Sie sich wünschen.

 

Übung 10:

Nehmen Sie sich jetzt Zeit, um für jedes lhrer 4 wichtigsten Ziele einen ersten Plan zu entwerfen, in dem die einzelnen Zwischenschritte aufgeführt sind.

 

Übung 11:

Wählen Sie einige Vorbilder aus. Es können Menschen sein, berühmte Vorbilder, aber es können auch Eigenerfolge gewesen sein, die vorhanden waren. Schließen Sie die Augen und lassen Sie in Ihren Geist ein sehr deutliches, heiles Bild von diesem Ereignis entstehen. Achten Sie darauf, daß sich das Bild links oder rechts, oben, in der Mitte oder unten befindet. Berücksichtigen Sie wieder alle Submodalitäten, Größe, Form und Art der Bewegung, wie auch die akustischen Erinnerungen und Gefühle, die das Bild in Ihnen weckt. Denken Sie dann an die Ziele und stellen Sie sich vor, wie Sie sein würden, wenn Sie schon alles erreicht hätten, was Sie sich vorgenommen haben. Bringen Sie dieses Bild auf dieselbe Seite wie das andere und machen Sie es so groß, hell, scharf und farbig wie Sie können. Achten Sie darauf, wie Sie sich jetzt fühlen.

 

 

 

Wenn Sie Schwierigkeiten haben, dies zu tun, verwenden Sie die Swisch-Technik. Rücken Sie das Bild von Ihrem Ziel auf die andere Seite Ihres inneren Sehfeldes, machen Sie es dann unscharf und schwarz-weiß. Bewegen Sie es dann schnell auf die gleiche Stelle, auf der Ihr Erfolgsbild ist. Führen Sie diese Übungen mehrmals durch. Sorgen Sie dafür, daß das Bild alle Merkmale der Helligkeit, Farbe usw. des Bildes annimmt, in dem Sie den Erfolg sehen, den Sie bereits erreicht haben.

 

Es ist sehr gut, verschiedene Ziele zu haben und mit welchem Gefühl Sie am Ende Ihres idealen Tages zu Bett gehen.

 

 

Manchmal vergessen wir, daß Träume zu Hause beginnen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. Präzision

 

Zu den wichtigsten Eigenschaften eines erfolgreichen Managements gehört präzise Kommunikation. Es geht also um die Frage, wie zutreffend präzise die Worte sind, mit denen wir unsere Absichten übermitteln, wie genau unsere Karte das Gebiet wiedergibt.

 

 

Orwell schrieb in seinem Roman 1984 folgenden Satz: Wenn Gedanken die Sprache korrumpieren können, so kann auch die Sprache unsere Gedanken korrumpieren. Wir glauben vielfach, etwas Bestimmtes zu sagen, aber der Gesprächspartner verstand etwas völlig anderes. Um Dinge zu bekommen, die man haben möchte, muß man zunächst einmal sehr genau fragen. Wenn man sagt fragen`, dann meint man damit nicht winseln, betteln, klagen oder stöhnen, sondern es geht um das intelligente und präzise fragen. Man muß so fragen, daß die

Fragen helfen, das Ziel zu bestimmen und zu erreichen.

 

 

Dabei gibt es fünf Richtlinien.

 

  1. Fragen Sie sehr genau. Sie müssen genau beschreiben, was Sie wollen. Sich selbst und auch andere. Wie hoch, wie weit, wie viel, wann, wo, wie mit wem. Wenn Sie für Ihr Geschäft Geld aufnehmen müssen, werden Sie es bekommen, wenn Sie nicht wissen, wie Sie danach fragen müssen. Sie werden es nicht bekommen, wenn Sie etwa sagen.. „Wir benötigen noch etwas Geld, um ein neues Produkt zu entwickeln. Bitte leihen Sie uns etwas.“ Sie müssen es präzise definieren.

 

  1. Fragen Sie jemanden, der Ihnen helfen kann. Nur präzise zu fragen hilft gar nichts, wenn Sie nicht jemanden fragen, der entsprechende Ressourcen hat, das Wissen, das Kapital, das Verständnis oder die nötige Erfahrung. Das Entscheidende ist also nicht allein die  Präzision  sondern auch das Ausfindigmachen des entsprechenden Menschen. 

 

  1. Tun Sie etwas für denjenigen, den Sie fragen. Überlegen Sie also, wie Sie dem anderen zuerst helfen können. Wenn man eine Geschäftsidee hat und dazu Geld benötigt, dann sollte man demjenigen, von dem man Hilfe erwartet, auch seinen Nutzen aufzeigen.

 

  1. Stellen Sie Ihre Fragen klar und kongruent. Das Vermitteln von Ambivalenz ist höchst gefährlich. Sie müssen fähig sein, zu zeigen, daß Sie sich sicher sind in bezug auf das, was Sie wollen, das Sie überzeugt sind. Nicht nur für sich, sondern auch für denjenigen, der Ihnen helfen soll.

 

  1. Fragen Sie so lange, bis Sie bekommen, was Sie wollen. Es bedeutet nicht, daß Sie immer wieder dieselbe Person fragen müssen, nicht immer auf die gleiche Art und Weise.

 

 

Es gibt zahllose Möglichkeiten, eine Kommunikation zu sabotieren, indem wir uns verallgemeinert der Sprache bedienen. Man sollte erkennen, wann ein sogenannter ,Fluff` gebraucht wird.

 

Das Präzisionsmodell bietet eine Möglichkeit, mit Fluff umzugehen. Mit Hilfe der Hände läßt es sich am besten verdeutlichen. Halten Sie eine Hand nach der anderen links oben in Ihr Blickfeld, damit Ihre Augen in der günstigsten Stellung sind, um diese Information visuell zu speichern. Sehen Sie dann nacheinander Ihre Finger an und wiederholen Sie immer wieder die entsprechenden Worte. Das Präzisionsmodell ist eine Anleitung, einige der üblichen Kommunikationsfragen zu umgehen. Es ist eine Liste einiger der gefährlichsten sprachlichen lrrwege, die Menschen immer wieder verwenden.

                         

Fangen wir also mit dem kleinen Finger an. An der rechten Hand steht das Wort „Universalbegriffe“. Auf der linken die Wörter „AIle, jeder, jede, jedes, nie“! Universalbegriffe sind akzeptabel, wenn Sie wahr sind. Wenn Sie beispielsweise sagen: „Jeder Mensch benötigt Sauerstoff`, oder „Alle Lehrer in der Schule meines Sohnes haben studiert“, dann geben Sie nur Tatsachen wieder. Häufig führen Universalbegriffe in die Nebelbänke des „Fluff`. Man sieht auf der Straße lärmende Kinder und sagt: ,,Heutzutage haben die Kinder keine Manieren.“ In diesem Fall, überhaupt meistens, wenn Universalbegriffe benutzt werden, sind wir von einer begrenzt gültigen Wahrheit zu einer allgemeinen Unwahrheit übergegangen.

 

 

Wiederholen Sie die Aussage und betonen Sie den Universalbegriff: „Haben alle Kinder schlechte Manieren?“ Haben Sie alle? – „Nein, ich glaube nicht alle, nur eben diese ganz bestimmten Kinder.“ Die entsprechenden Fragen finde ich auf dem genau gegenüberliegenden Finger der linken Hand, dem kleinen Finger also.

Universalbegriffe – „kleiner Finger, rechte Hand, Fragen zur Präzisierung – „kleiner Finger, linke Hand“, mit den Fragen: „Alles, jeder, jede, jedes, nie!“

 

Und jetzt legt man beide Ringfinger aufeinander und versucht, die einschränkenden Worte: „Sollte, sollte nicht, muß, kann nicht!“  Wenn jemand diese Begriffe nutzt, dann schränkt er bereits in seinem Gehirn weiterführende Dinge ein. Er sorgt dafür, daß er es tatsächlich nicht tun kann. Der gegenüberliegende Ringfinger fragt; „Was würde geschehen, wenn Sie fähig wären, es zu tun?. Was verursacht es, was verhindert es?“ Ähnliches wie für die Frageformulierung gegenüber anderen, gilt auch für den inneren Dialog, wenn Sie zu sich selbst sagen; „Ich kann das nicht“, können Sie sich mit dem parallel gegenüberIiegenden Ringfinger fragen: „Was würde passieren, wenn ich es könnte.“ Allein durch Stellen dieser Frage ändert man die Physiologie und das Denken.

 

Nun zum Mittelfinger: Für die Verben steht, wenn man sagt: „Ich bin so deprimiert“. Damit beschreibt man einen ressourcenarmen Zustand, es ist nichts Genaues. Pflücken Sie also den ,,Fluff“ auseinander, indem Sie jetzt die linke Hand auf den entsprechenden Mittelfinger legen und Sie können ihn fragen, wie genau er deprimiert ist, was genau ihn dazu veranlaßt, sich so zu fühlen. Er wird jetzt vielleicht antworten: „Ich bin deprimiert, weil ich am Arbeitsplatz immer alles falsch mache.“ Immer? Es geht also um eine Verallgemeinerung. Ich muß jetzt

wieder die  anderen Teile des Prazisionsmittels ziehen.,, Immer“ – ist eine Verallgemeinerung,  ein Universalbegriff. Ich muß also fragen: „Stimmt diese Verallgemeinerung?“

 

 

Legen wir nun die Zeigefinger aufeinander. Sie repräsentieren in der rechten Hand die Substantive und die Frage, „wer oder was genau“. Wann immer man in einer allgemeinen Aussage Substantive hört, also von Menschen, Orten oder Dingen die Rede ist, muß man darauf mit einem Satz reagieren, der die Frage „wer oder was genau“ enthält. Wie oft haben wir schon jemanden sagen hören: „Sie verstehen mich nicht, Sie wollen mir keine faire Chance geben.“ Wer genau sind „Sie“ eigentlich. Anstatt sich also lange mit dem vagen und verallgemeinernden „Sie“ aufzuhalten, muß eine Möglichkeit gefunden werden, mit der konkreten Person in einer konkreten Situation umzugehen.

 

 

Nun legen wir zum letzten Teil des Präzisionsmodells die Daumen aufeinander. Der Daumen sagt: „Zu viel, zu teuer“, der andere sagt im Vergleich ,, wozu“. Man könnte behaupten, daß es zu viel sei, länger als eine Woche Urlaub zu machen. Man kann allerdings solche  Generalisierungen überwinden, indem man  einen Vergleich anstellt. Zwei Wochen Urlaub können sich lohnen, wenn Sie dafür entspannt zurückkommen und wieder mit mehr Energie arbeiten können.

                                                          

Jetzt noch einige Muster, auf die man achten kann. Vermeiden Sie die Wörter wie „gut, schlecht, besser, schlechter.` Etwas anderes, auf das man achten muß, ist das Gedankenlesen. Wenn jemand sagt: „Ich weiß einfach, daß er mich liebt“ oder du denkst, „Ich glaube Dir nicht, müssen Sie fragen: „Woher weißt Du das?“ Es  gibt auch noch andere Möglichkeiten, durch Fragen  Einfluß auf die Kommunikation zu nehmen, zum einen durch Fragen nach dem Zielrahmen. Wenn Sie jemanden fragen, was ihn stört oder was nicht stimmt, werden Sie lange Ausführungen darüber hören. Wenn ich frage: „Was wollen Sie“, oder „wie wollen Sie die Dinge verändern“, dann haben Sie die Unterhaltung von Problemen auf die Lösung umgelenkt. Sie sollten sich zur Gewohnheit machen, von Problemen sofort auf die Lösung hinzuarbeiten. Zielrahmenfragen sind nach der neurolinguistischen Programmierung: „Was will ich? Was ist das Ziel? Wozu bin ich hier? Was will ich für dich? Was will ich für mich?“ Ein weiteres hilfreiches Verfahren besteht darin, nach dem „Wie“, statt nach dem „Warum“ zu fragen. Fragen Sie Ihr Kind also nicht, warum es Schwierigkeiten im Rechnen hat, fragen Sie es, was es braucht, um besser rechnen zu können.

 

Jede Kommunikation mit anderen und sich selbst, sollte nach dem Prinzip stattfinden, daß alles zu einem Zweck geschieht, und Sie es für Ihr Ziel einsetzen. Unsere  Kommunikationsfertigkeit sollte es ermöglichen, sich mit ,,feed-back“ auseinanderzusetzen, nicht mit Mißerfolg. Wenn man ein Puzzle zusammensetzt und ein Stück nicht paßt, daß wird man das nicht als Mißerfolg auffassen und aufhören. Es gilt als  feed-back, mit dem Ansporn, es mit einem anderen Teil zu versuchen, das vielversprechender aussieht. Es gibt immer eine präzise Frage, die erheblich zur Lösung eines Problems beiträgt

 

 

                                                                 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. Rapport

 

Unter Rapport versteht man die Fähigkeit, die Welt eines anderen zu betreten, ihm das Gefühl zu geben, daß er verstanden wird und eine Verbindung zwischen Ihnen besteht. Es ist die Fähigkeit, vollständig von Ihrer Landkarte der Welt zu einer anderen überzugehen. Um ein guter Redner, ein guter Verkäufer, eine gute Mutter, ein guter Vater oder ein guter Politiker zu sein, müssen Sie Rapport herstellen können, müssen Sie in der Lage sein, eine starke gegenseitige Verbindung und Kooperationsbereitschaft herzustellen. Es gibt immer jemanden, der weiß, wie Sie schneller und effektiver an Ihr Ziel gelangen oder der etwas tun kann, dabei zu helfen.

 

Um diesen dafür zu gewinnen, müssen Sie zuerst Rapport herstellen, ein Gefühl der Verbundenheit, das Sie zu Partnern macht. Wenn es zwischen zwei Menschen viel Gemeinsamkeiten gibt, wird durch den Unterschied ein zusätzlicher Reiz geschaffen. Doch zu wem fühlen Sie sich grundsätzlich hingezogen? Sie möchten am liebsten mit Leuten zusammensein, die wie Sie sind und doch einzigartig. Menschen, die sich ähneln, neigen dazu, sich zu mögen.

 

Wenn wir sagen, daß Menschen Differenzen haben, meinen wir die Bereiche, die nicht übereinstimmen, die Probleme bereiten. Woher kommen solche Probleme? Z.B. zwischen Schwarz und Weiß. Wie entstehen sie`? Sie entstehen dadurch, daß Menschen sich darauf konzentrieren, was sie unterscheidet. Wenn Sie nur den Unterschied in ihrer Hautfarbe, in ihrer Kultur, in ihren Sitten und Gebräuchen wahrnehmen. Eine zu große Verschiedenheit kann zu ernsten Spannungen führen. Harmonie entsteht in der Regel durch Gemeinsamkeit. Ein gutes Beispiel ist dafür die multikulturelle Truppe der Franzosen bei der letzten Fußballweltmeisterschaft, die über das ganze Land gelegte Gemeinsamkeit der nationalen Freude über den Gewinn der Fußballweltmeisterschaft.

 

Übung:

Denken Sie an jemanden, den Sie gern mögen und überlegen Sie, was ihn so anziehend macht. Es sind in der Regel Merkmale, die Sie auch haben oder die Sie gerne hätten.

                                              

Bedeutet das, daß es keinen Ausweg aus dem Teufelskreis gibt, wo Unterschiede Konflikte  schaffen? Die so mehr  Konflikte schaffen und die wieder neue Unterschiede schaffen? Natürlich nicht, denn wo immer es Unterschiede gibt, gibt es auch Gemeinsamkeiten. Um vom Mißklang zur Harmonie zu gelangen, genügt es, sich den Gemeinsamkeiten zuzuwenden. Der erste Schritt zur wirklichen Kommunikation besteht darin, zu lernen, Ihre Landkarte der Welt in die eines anderen zu versetzen. Dabei  hilft uns Rapport. Wir stellen  Rapport dadurch her,  indem wir Gemeinsamkeiten schaffen oder entdecken. In der NLP-Sprache nennen wir den                                              Vorgang „spiegeln „oder „angleichen“, „mirroring“ oder ,,matching`. Es gibt viele Möglichkeiten, Gemeinsamkeit mit einem anderen Menschen herzustellen und so Rapport zu schaffen.  Sie können bestimmte Vorlieben spiegeln, durch ähnliche Erfahrungen den gleichen Stil der Kleidung oder dasselbe Hobby. Sie können ähnliche Interessen spiegeln, z.B. dieselben Freunde oder Bekannten haben, Sie können einen Glauben spiegeln. Die häufigste Methode, Übereinstimmung herzustellen, ist der Austausch von Informationen übereinander durch Worte.

 

 

 

 

Untersuchungen haben jedoch gezeigt, daß nur 7 % der Kommunikation der Menschen durch Worte selbst übermittelt wird. 38 % entfallen auf den Tonfall der Stimme, 55 % der Kommunikation beruhen auf der Physiologie. Die Körpersprache, der Gesichtsausdruck, Gesten, Bewegungen einer Person sagen uns vielmehr als ihre Worte selbst. Rapport läßt sich am besten herstellen, indem Sie die Physiologie einer Person spiegeln. Milton Erikson, der großartige Hypnotherapeut, spiegelte den Atemrhythmus, die Körperhaltung, den Tonfall und die Gesten anderer Menschen und stellte dabei innerhalb weniger Minuten einen starken Rapport her.

 

Wie läßt sich die Physiologie spiegeln? Beginnen Sie mit seiner Stimme. Spiegeln Sie den Tonfall. Die Phrasierung, die Stimmlage, die Sprechgeschwindigkeit, die Art der Unterbrechungen, die Lautstärke. Spiegeln Sie Lieblingswörter oder Ausdrücke. Spiegeln  Sie die Körperhaltung, den Atemrhythmus, die Körpersprache, den Gesichtsausdruck, die Gesten und andere Merkmale. Das erscheint zwar absurd, ist aber wirksam. Wenn man nur mit Einzelheiten beginnt, kann man bereits einen relativ starken Rapport herstellen.

 

Übung 1:

Üben Sie das in den nächsten Tagen. Spiegeln Sie Gesten und Haltungen wieder. Spiegeln Sie die Atmung, den Ton, das Volumen der Stimme.

 

Übung 2:

Versuchen Sie die Spiegelung von zwei Fertigkeiten mit einem Partner. Der Gespiegelte soll innerhalb von 1 – 2 Minuten soviel körperliche Veränderungen vornehmen wie möglich, Gesichtsausdruck, Körperhaltung, Atmung verändern und auch deutliche Merkmale wie Armhaltung, Entspannung der Halsmuskeln o.ä.

 

Übung 3:

Machen Sie dazu Notizen und wenn Sie fertig sind, können Sie Ihre Notizen vergleichen, um zu sehen, wie gut Sie die andere Person gespiegelt haben. Tauschen Sie dann die Rollen.

 

Bei dieser Frage ist natürlich die Anwendung und  Beachtung der jeweiligen Repräsentationssysteme wichtig. Wie wir gelernt haben, sind wir entweder primär visuell, auditiv oder

kinestetisch. Wenn Sie erst einmal das primäre Repräsentationssystem herausgefunden haben, ist es sehr leicht, Rapport herzustellen.

 

Wie wir bereits gesehen haben, gibt es viele Verhaltensweisen, die mit der visuellen Repräsentation zusammenhängen. Es gibt sprachliche Hinweise, Sätze wie „ich sehe das anderes“, oder „ich kann mir dieses oder jenes einfach nicht vorstellen.“

Dabei schnell gesprochen und noch in der Brust atmend deutet es auf den visuellen Typen hin, der häufig mit den Händen auf etwas zeigt und der hängende Schultern und einen langen Hals hat.

 

Auditive Menschen verwenden Sätze wie „das hört sich gut an“, oder „das klingt vertraut“. Wenn jemand die Hände faltet oder die Arme verschränkt, deutet das gewöhnlich auf einen auditiven Menschen hin. Schultern werden meistens etwas hängen gelassen oder ein wenig schief gehalten.

 

 

 

 

Kinästhetisch orientierte Menschen verwenden Sätze wie „ich habe kein gutes Gefühl dabei“,,, ich habe einfach keine Beziehung zu den Dingen“. Sie sprechen langsam, häufig machen Sie eine lange Pause. Ihre Körperbewegung deutet auf einen taktilen oder external kinästhetischen Zugang hin.

                                            

Ebenso der entspannte Muskel, der nach oben deutende Handballen bei entspannt gebeugten Armen sind Ausdruck einer solchen Orientierung. Die Haltung ist meist aufrecht, der Kopf gerade auf den Schultern.

 

Übung:

Achten Sie in den nächsten Tagen bei dem Gespräch mit Menschen darauf, wie sie sprechen, welche Wörter sie am meisten verwenden, warum sie dann dieselben Wörter in dem gleichen System verwenden.

 

 

Wenn man das Spiegeln als unnatürlich und manipulativ einschätzt, muß man darauf hinweisen, daß Spiegeln eher ein natürlicher Prozess ist. Man tut es ohnehin. Beobachtungen  in stark harmonisierenden Gruppen machen dieses deutlich. Spiegeln allein genügt allerdings nicht. Man muß nach einiger Zeit überprüfen, ob man in der Lage ist zu führen, zu leaden.

                   

Das leading ergibt sich unmittelbar aus dem erfolgreichen Spiegeln.  Pacing  ist dabei das

gekonnte Spiegeln. Wenn Sie zu jemanden Rapport herstellen, schaffen Sie damit eine fast spürbare Verbindung. Leading entsteht genau so natürlich wie pacing.

Wir erreichen einen Punkt, wo Sie nicht mehr nur spiegeln, sondern beginnen, Veränderungen einzuleiten. Einen Punkt, daß der Rapport so stark geworden ist, daß, sobald Sie etwas verändern, die anderen Personen Ihnen unbewußt folgen.

 

Manchmal können Sie allerdings, indem Sie z.B. die Wut einer Person spiegeln, einen so starken Rapport herstellen, daß sie sich entspannt, sobald Sie sich entspannen. Rapport heißt, auf Veränderungen flexibel reagieren zu können. Unter Umständen kann es also durchaus notwendig sein, wo zu spiegeln. Gelegentlich müssen Sie in Ihrer Kombination genau so massiv werden wie Ihr Gegenüber. Eine solche Herausforderung anzunehmen, ist eine von vielen Möglichkeiten, sich in unserer Kultur den Respekt eines anderen zu verschaffen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. Reframing:

 

Wir bezeichnen den Vorgang als Reframing mit dem man persönliche Veränderungen dadurch erzielen kann, in dem man lernt, wie man jede Erfahrung in einen nützlichen Rahmen stellt. Wenn wir also unseren Bezugsrahmen ändern, in dem wir die gleiche Situation aus einer anderen Perspektive sehen, dann können wir auch unser Verhalten in dieser Situation ändern. Genau das ist das Ziel des Reframing. Wir sehen die Welt nicht so, wie sie ist, denn die Dinge können von sehr viel verschiedenen Standpunkten aus interpretiert werden. Wir selbst, unser Bezugsrahmen, unsere geistigen Landkarten bestimmen aber das Gebiet. Um in der Kommunikation, im zwischenmenschlichen Zusammenspiel Erfolg zu haben, muß man seine Erfahrungen immer so repräsentieren, daß sie einem dabei helfen, die bestimmten Ziele zu erreichen. In seiner einfachsten Form ist das Reframing die Umwandlung von einer negativen Aussage in eine positive, durch Veränderung des Bezugsrahmens. Dabei gibt es zwei Arten von Reframing, so das sogenannte Kontext-Reframing und das Inhalts-Reframing. Beide verändern die internalen Repräsentationen, in dem Sie Konflikte auflösen und sie dadurch in einen anderen Zustand versetzen.

 

 

 

 

Kontext-Reframing:

 

Hier wird eine Erfahrung, die schlecht, ärgerlich oder unerwünscht erscheint, in einem Zusammenhang gestellt, in dem Sie sich sehr vorteilhaft auswirken kann.

 

Einen widerspruchsorientierten Partner oder Mitarbeiter kann man als Plage betrachten. Allerdings nur, wenn einem nicht klar ist, daß er im Anschluß an unsere Gedankenflüge dadurch von Nutzen sein kann oder mögliche Probleme schon im voraus sieht.

 

Inhalts-Reframing:

 

Hier bleibt die Situation die gleiche, nur die Bedeutung wird verändert.

 

 

 

 

 

 

Übung:

Nehmen Sie die folgenden Sätze und reframen Sie die folgende Situation:

 

  1. Mein Chef schreit mich andauernd an.
  2. In diesem Jahr mußte ich 20 % mehr Einkommenssteuer zahlen als im vergangenen Jahr.
  3. Wir hatten in diesem Jahr kein Geld, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen.
  4. Jedesmal wenn ich kurz vor einem Erfolg stehe, mache ich ihn mir selbst kaputt.


Viele der größten Erfolge, ob in der Werbung oder der Politik sind Ergebnis kunstvollen Reframings. Die Art und Weise also wie Menschen ein Ereignis wahrnehmen, wurde so verändert, daß Sie in ihren neuen Repräsentationen davon einen Zustand bewirken, in dem Sie anders fühlen und handeln können.

 

Vielen fällt es leichter, Reframing in der Kommunikation mit anderen zu nutzen, als es auf sich selbst anzuwenden. Wer jemandem etwas, z. B. ein altes Auto verkaufen will, so wissen wir, daß unsere Darstellung in einen Rahmen gestellt werden muß, der die Vorteile hervorhebt und die Nachteile herunterspielt. Hat aber der Käufer einen anderen Rahmen, so besteht die Aufgabe darin, seine Wahrnehmung zu verändern.

 

Schwieriger wird es bei der Kommunikation mit uns selbst. Wir erleben etwas, bilden eine internale Repräsentation von dieser Erfahrung und verhalten uns so, als müßten wir wohl oder übel damit leben. Schlußfolgernd muß man also seine Erfahrungen in einen Rahmen stellen, der die eigenen Ziele unterstützt. Sorgfältiges und bewußtes Denken ist ein Weg dorthin.

 

Vielfach leiden Menschen unter unglücklichen Liebesbeziehungen. Nach einer solchen sind Sie sehr scheu und zurückgezogen, sind verletzt und haben Angst eine neue Beziehung einzugehen. Doch in Wirklichkeit hat ihnen diese Beziehung mehr Freude als Leid eingebracht, darum fällt die Trennung ja auch so schwer. Nur es kommt vielfach vor, daß die Erinnerungen, die guten Erinnerungen gelöscht werden und man sich nur an die schlechten konzentriert. So hat man also einen ungünstigen Rahmen gefunden, dem man eine Erfahrung, einer neuen Erfahrung geben kann. Es gilt also, den Rahmen zu ändern und die Freude und die Bereicherung und das Wachstum zu sehen.

 

Es mag jetzt der Einwand kommen, daß ein solcher Vorgang nicht so einfach herzustellen ist, weil man innerlich so deprimiert ist, einen positiven Rahmen zu entwickeln. Aber was ist Deprimiertheit und Niedergeschlagenheit, das ist ein Zustand, der, wenn er nicht endogen verursacht ist, über Assoziationen geschaffen wird. Die Voraussetzung, um sich selbst zu reframen, ist die Fähigkeit, sich von der deprimierenden Erfahrung zu disuziieren und sich aus einer neuen Perspektive zu sehen. Dann ist man in der Lage, die eigenen internalen Repräsentationen und auch die eigene Physiologie zu ändern. Es besteht also die Möglichkeit, eine eigene Verhaltensweise, die man nicht mag, zu reframen. So kommt es oft vor, daß man ein Verhalten nicht mag, weil es mit dem eigenen Selbstbild nicht übereinstimmt oder weil man gar mit den Folgen zufrieden ist. Dieses kann man also reframen, in dem man sich in einer anderen Situation oder in einem anderen Kontext vorstellt, in dem dieses Verhalten nützlich wäre, um etwas Bestimmtes zu erreichen. So kann man Reframing auf Vorstellungen und Erfahrungen anwenden die stören, z. B. eine Erfahrung, die einem nicht aus dem Kopf geht, nach einem anstrengenden Arbeitstag kann man zu Hause an nichts anderes denken, nur an das Projekt, das der Vorgesetzte in letzter Minute aufgetragen hat. So lädt man den Frust nicht nur bei sich, sondern bei der ganzen Familie ab. Man denkt an nichts anderes als an den blöden Chef und sein idiotisches Projekt.

 

Hier gilt es, sich von diesem Gedanken zu disoziieren, legen Sie also die Vorstellungen aus ihrem Kopf in ihre Handfläche, setzen Sie ihren Chef eine lustige Brille und eine Pappnase mit Schnurrbart auf und lassen Sie ihn mit einer komischen krächzenden Micky-Maus-Stimme sprechen. Stellen Sie sich vor, daß er sich weich und kuschelig anfühlt wie ein Stofftier, daß er Sie nun anfleht, ihm zu helfen. Nach dieser Vorstellung wird es leichter. Und es gelingt, den belastenden Gedanken loszulassen.

 

Im weitesten Sinne kann man das Reframing dazu verwenden, unangenehme Gefühle aufzulösen. Eine weiterer wirksamer Technik besteht darin sich vorzustellen, man sei im Kino und würde die betreffende Erfahrung als Film auf der Leinwand sehen; man kann den Film schnell ablaufen lassen, ihn mit unterschiedlichen Dingen untermalen, den Film rückwärtslaufen lassen, dabei auch zusehen, wie die Bilder immer absurder werden. Man wird feststellen, daß die unangenehmen Gefühle immer weiter an Kraft verlieren.

 

Eine ähnliche Bearbeitung erlaubt auch das Vorhandensein von Phobien. Diese macht eine größere Intensität notwendig, weil Phobien oft auf kinästhetischer Ebene verwurzelt sind. Hierfür muß man einen größeren Abstand zu der Erfahrung herstellen, um das Reframing wirksamer durchführen zu können. In diesem Fall muß man die Person mehrfach von ihren Repräsentationen disoziieren.

 

 

 

 

 

Vorschlag:

 

Übung 1:

Versetzen Sie sich in eine Zeit zurück, als Sie sich stark und vital gefühlt haben, erleben Sie diesen Zustand wieder und verspüren Sie noch einmal das Gefühl von Stärke und Sicherheit.

 

Übung 2:

Stellen Sie sich dann vor, daß Sie sich von einem strahlenden Schutzschirm umgeben sehen.

 

Übung 3:

Begeben Sie sich dann in Gedanken in Ihr Lieblingskino und nehmen Sie in einem bequemen Sessel Platz, von dem aus eine gute Sicht auf die Leinwand besteht.

 

Übung 4:

Fühlen Sie, wie Sie Ihren Körper verlassen und hinaufschweben, dabei die ganze Zeit den Schutzschirm spüren, der Sie einhüllt. Wie Sie hinuntersehen können und dabei sehen Sie sich selbst im Zuschauerraum sitzen und auf die Leinwand blicken.

 

Übung 5:

Schauen Sie dann wieder auf die Leinwand, wo Sie ein schwarzweißen Wandbild der phobischen Situation oder einer traumatischen Erfahrung sehen können.

 

Übung 6:

Schauen Sie dann wieder hinunter auf sich im Zuschauerraum, beobachten Sie sich dabei, wie Sie verfolgen, was auf der Leinwand vorgeht. Jetzt sind Ihr doppelt disoziiert.

 

Übung 7:

Lassen Sie in diesem Zustand das Schwarz-weiß-Bild in Bewegung kommen und dann extrem schnell zurücklaufen, so daß die Erfahrung wie ein alter Slapstick-Film erscheint.

 

Übung 8:

Beobachten Sie, wie Sie im Zuschauerraum sitzen und der Film auf der Leinwand Sie

belustigt.

 

 

 

 

 

Übung 9:

Danach schwebt Ihr ressourcevoller Teil wieder herunter und tritt in Ihren Körper ein.

 

Übung 10:

Danach stehen Sie auf und gehen zur Leinwand, dabei befindet Sie sich noch in einem sehr starken zuversichtlichen Zustand.

 

Übung 11:

Sagen Sie dann Ihrem früheren Selbst, daß Sie das beobachtet haben und zwei oder drei Möglichkeiten gefunden haben, wie Sie die Erfahrung verändern können. Zwei oder drei Reframings also. Verhaltensweisen, bei denen man anders mit dem Problem umgehen kann, bei dem man nicht mehr leiden muß und keine Angst mehr hat. Helfen Sie also Ihrem Selbst mit der Situation umzugehen und gehen Sie dann zurück zu Ihrem Platz und beobachten Sie wie der Film sich verändert.

 

Übung 12:

Wiederholen Sie die selbe Szene in Gedanken und achten Sie darauf, daß Ihr jüngstes Selbst die gleiche Situation sehr zuversichtlich bewältigt.

 

Übung 13:

Gehen Sie dann zurück zur Leinwand und gratulieren Ihrem jüngeren Selbst für die Arbeit an der Befreiung.

 

Übung 14:

Nehmen Sie nun das jüngere Selbst in sich auf, in dem Bewußtsein das es ressourcenvoller ist, als zuvor.

 

Im Zusammenhang mit menschlichem Verhalten ist es wichtig, daß dieses in irgendeinem Kontext einen Sinn erfüllt. Es wird also in manchen Fällen unmöglich sein, das Verhalten zu ändern ohne das es zugrunde liegende Bedürfnis zu erkennen, das durch dieses Verhalten befriedigt wird. Wenn man raucht, raucht man nicht, weil man gerne Krebs bekommt. Wenn man viel ißt, tut man dies nicht, um unattraktiv und unansehnlich oder unbeweglich zu werden. Es gibt andere Ursachen. Jedes menschliche Verhalten ist auf die eine oder andere Weise adaptiv und erfüllt ein bestimmtes Bedürfnis. Dabei muß ich auch sicherstellen, daß ich neue Verhaltensmöglichkeiten schaffe, die dieselben Bedürfnisse erfüllen, ohne allerdings die negativen Nebenwirkungen zu erzeugen, wie es z. B. beim Rauchen der Fall ist. Bandler und Grinder haben hier ein “6-Schritte-Reframing” entwickelt, dem jedes unerwünschte Verhalten in ein wünschenswerte Verhalten verwandelt werden kann, ohne das die Vorteile des anderen Verhaltens aufgegeben werden müssen.

 

 

 

Schritte:

 

  1. Bestimmen Sie das Verhaltensmuster, das Sie verändern wollen.
  2. Stellen Sie Kontakt zu dem Teil Ihres Unbewußten her, der dieses Verhalten erzeugt.
    Fragen hierzu lauten: Ist der Teil von mir, der das Verhalten erzeugt, bereit, mit mir in meinem Bewußtsein zu kommunizieren? Bitten Sie diesen Teil von sich, den man Ihren Teil X nennen kann, das Signal der Veränderung zu verstärken, wenn er zustimmt und es abzuschwächen, wenn er es ablehnt, überprüfen Sie die Antwort, in dem Sie den Teil bitten, Ihnen noch einmal das Ja- und dann das Nein-Signal zu schicken, damit Sie die beiden Antworten unterscheiden können.
  3. Trennen Sie die Absicht vom Verhalten; danken Sie dem Teil X für die Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Bitten Sie ihn, ob er bereit ist, Sie wissen zu lassen, was er mit dem Verhalten X für Sie tun wollte. In diesem Zusammenhang ist darauf zu achten, ob man ein Ja- oder Nein-Signal erhält. Machen Sie sich bewußt, welche Vorteile Ihnen dieses Verhalten in der Vergangenheit gebracht haben. Bedanken Sie sich bei diesem Teil dafür, daß er die Vorteile für Sie sichergestellt hat.
  4. Finden Sie alternative Verhaltensweisen, die diese Absicht erfüllen. Nehmen Sie jetzt mit dem kreativsten Teil in Ihnen Kontakt auf und bitten darum, drei alternative Verhaltensweisen zu erzeugen, die genauso gut oder noch besser die Absicht des Teils, mit dem Sie kommuniziert haben, gerecht werden kann. Besser als das zu verändernde Verhalten X. Fragen Sie nicht nur nach der Bereitschaft des kreativen Teils, sondern bitten um Ja-Signal und Befinden der Verhaltensweisen und Mitteilung und Beschreibung der neuen Verhaltensweisen.
  5. Fragen Sie den Teil X, ob er bereit ist, die neuen Verhaltensmöglichkeiten zu akzeptieren und die Verantwortung dafür zu übernehmen, bis sie ausgeführt werden, wenn sie gebraucht werden. Fragen Sie Teil X auch, ob die neuen Verhaltensweisen auch genauso wirksam sind wie das Verhalten X. Danach fragen Sie ihn nach der Bereitschaft für die neuen Verhaltensweisen auch die Verantwortung und die Ausführung zu übernehmen.


  6. Überprüfen Sie die Ökologie. Gehen Sie nach innen und fragen Sie, ob irgendein Teil von Ihnen etwas gegen die Abmachung, die eben getroffen wurde, einzuwenden hat und ob alle Teile bereit sind, Sie zu unterstützen. Versetzen Sie sich also in die Zukunft und stellen Sie sich eine entsprechende Situation vor, spielen nun die neuen Möglichkeiten durch.

    Wenn man nun Signal erhält, das Einwände vorhanden sind, dann muß man von vorne beginnen. Fragestellung modellieren oder alternativ fragen, welche Vorteile das Verhalten gebracht hat, die bislang noch nicht berücksichtigt wurden. Es gilt dann auch diese Vorteile zu erspüren, kreativ zu ersetzen, damit die erkannten Vorteile aufrecht erhalten werden. Dies allerdings mit alternativen Verhaltensweisen.

 

Natürlich erscheint es sonderbar, sich mit Teilen seiner Selbst zu unterhalten. Dabei handelt es sich aber um ein grundlegendes hypnotisches Muster nach Ericksen, Bandler und Grinder. Beispiel des Zuviel-Essens: Meist ist das Unterbewußtsein mitteilen kann, das Sie das Essen dazu verwendet haben, Ihren Zustand zu verändern, wenn Sie einsam waren oder vielleicht das Gefühl von Sicherheit gegeben hat oder es beruhigt hat. Als nächstes könnten Sie drei Möglichkeiten erzeugen, um sich das Gefühl von Geborgenheit, Zugehörigkeit, Sicherheit und Entspannung zu verschaffen. Vielleicht können Sie einem Fitneßclub beitreten, der Ihnen den Rahmen bietet, Verbindung mit anderen Menschen aufzunehmen, sich geborgen und entspannt zu fühlen. Vielleicht könnten Sie meditieren oder ein Gefühl der Verbundenheit mit sich selbst und dem Universum herstellen und dadurch mehr Sicherheit erlangen und entspannter sein als Sie es mit den früheren Eßgewohnheiten je waren. Erst gilt es allerdings zu überprüfen, ob die Alternativen auch kongruent sind, d. h., ob sie für alle Teile gelten. Dabei versetzt man sich in Gedanken in die Zukunft und stellt sich vor, wie diese Möglichkeiten wirksam werden.

 

Reframing ist also nicht mehr und nicht mehr weniger eine Metapher für Potential und Möglichkeiten. Es gibt nur wenige Dinge im Leben, die man nicht in einem besseren Rahmen stellen kann. Neue Möglichkeiten sollten immer ein zentraler Punkt der Überlegungen sein. Wir neigen häufig dazu, immer wieder in den gleichen Trott zu verfallen; man kann dadurch zwar bequem Resultate erzielen, anders könnten allerdings bessere Resultate erzielt werden.

 

 

 

 

Übung:

Nennen Sie 5 Bereiche in Ihrem Leben, mit denen Sie zur Zeit zufrieden sind. Es kann sich dabei um etwas handeln, was mit Ihrer Partnerschaft, Ihrer Arbeit, Ihren Kindern, Ihren Finanzen oder ähnlichen Dingen zu tun haben. Stellen Sie sich diese Dinge jetzt noch positiver vor als sie in Wirklichkeit sind.

Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit für diese Vorstellung.

Wahrscheinlich werden Ihnen einige Möglichkeiten einfallen, wie Sie Ihr Leben deutlich verbessern können.

 

Das Reframing ist also eine Fähigkeit, um bessere Resultate zu erzielen. Es ist ein anhaltender Prozeß, in dessen Verlauf Sie Vorannahmen überprüfen und einen nützlichen Kontext für das finden, was Sie bereits gut beherrschen. Kommunikationsfähigkeit und Führungsfähigkeit macht sich daran fest, inwieweit man motivieren und inspirieren kann. Zumal man dabei jedes Ereignis zu einer Gelegenheit für neue Erfahrungen und Möglichkeiten macht.

 

Wir alle kennen Menschen, die Ereignisse negativ reframen. Ganz gleich wie hell die Sonne scheint, sie finden immer eine dunkle Wolke. Für jede lebende Einstellung, für jedes störende Verhalten gibt es ein wirksames Reframing.

 

Anker können einer Erfahrung Dauer verleihen. Mit Hilfe von Ankern können wir einen dauerhaften Auslösemechanismus einrichten, der uns erlaubt, in jeder beliebigen Situation automatisch einen Zustand herzustellen und darüber nachdenken zu lassen. Das praktischste Beispiel für einen Anker aus der psychologischen Wissenschaft ist das Forschungsergebnis von Pawlow mit der Fütterung der Klingel- und der Speichelbildung.

 

Dies läßt sich allerdings auch auf berufsprogrammiertes menschliches Verhalten übertragen. Der Griff zu Zigarette beim Streß, der Griff zum Alkohol, zu Drogen.

 

Wie erfolgt eine solche Ankerung?

Immer wenn jemand in einen intensiven Zustand ist, wenn ein bestimmter Reiz wiederholt wird, steckt eine neurologische Verbindung zwischen Reiz und Zustand, so daß in Zukunft bei Darbietung des Reizes automatisch dieser Zustand ausgelöst wird.

 

Negative Anker: Strafzettel, Geschwindigkeitsüberschreitung.

Postiver Anker: Bestimmte Songs an einem herrlichen Sommertag mit der Folge für die Wirkung, für die Stimmung des laufenden Tages.

 

Die meisten Anker werden zufällig eingerichtet. Fernsehen und Radio bombardieren uns täglich. Manche dieser Bombardements entwickeln sich zu Ankern. Hitler war ein Genie, was den Mißbrauch von Ankern betrifft. Er brachte bestimmte Geisteszustände und Gefühle mit Hakenkreuzen, marschierenden Soldaten und Massenansammlungen in Verbindung. Versetzte Menschen in intensive Zustände und bot dann beständig ganz bestimmte Reize, die später nur noch wiederholt zu werden brauchten, wie z. B. den Hitlergruß.

 

 

 

Ankern geschieht im wesentlichen in zwei Schritten:

 

Zuerst muß man sich selbst, den man ankern will, in den betreffenden Zustand versetzen, der geankert werden soll. Wenn der Betreffende diesen Zustand maximal erlebt, so wiederholt er einen bestimmten unverkennbaren Reiz dagegen.

 

Eine Möglichkeit, für jemanden einen Anker für Selbstvertrauen zu schaffen, besteht darin, ihn aufzufordern, sich an eine Zeit zu erinnern, als er sich in einem Zustand befunden hat, den er gerne jederzeit begrüßt und wiederherstellen können möchte.

Dann veranlassen Sie ihn, diese Erfahrung noch einmal zu erleben, so daß er voll mit ihm assoziiert und dieses Gefühl im ganzen Körper spürt. Während er das tut, können Sie Veränderungen in der Physiologie beobachten, Gesichtsausdruck, Körperhaltung, Atmung. Wenn die Person in diesem Zustand maximal lebt, müssen Sie mehrmals hintereinander einen bestimmten unverwechselbaren Reiz darbieten. Verstärken kann man diese Art der Reize dadurch, in dem ich die betreffende Person auffordere, zu zeigen, welche Körperhaltung er einnimmt, wenn er Selbstvertrauen spürt und im Augenblick, in dem er seine Haltung verändert, setzen Sie den Anker, können ihn bitten, zu zeigen, wie er atmet, wenn er sich absolut sicher fühlt. Und sobald er es tut, setzen Sie noch einmal denselben Anker. Fragen Sie ihn dann, was er zu sich sagt, wenn er sich absolut sicher fühlt und fordern Sie ihn auf, in genau dem gleichen Ton zu sich zu sprechen, während er dies tut. Setzen Sie wieder ganz genau denselben Anker. Z. B. klopfen Sie ihm auf die Schulter.

 

Es gibt also vier Bedingungen für erfolgreiches ankern: Intensität des Zustandes, Timing, Höhepunkt der Erfahrung also, Unverwechselbarkeit des Reizes und Wiederholung des Reizes. Dieses ist dann zu testen, in dem man sich zunächst in eine neutrale Situation begibt und danach die Ankerwirkung testet. Als Beispiel sind hier auch die Feuerlauf-Seminare zu nennen. Die Teilnehmer konditionieren sich selbst, in dem sie jedesmal, wenn sie in einem starken energievollen Zustand sind, eine Faust ballen. Am Ende des Tages können Sie dann, sobald sie eine Faust ballen, diesen Zustand auslösen.

 

 

 

Ankerübung

 

Stehen Sie auf und denken Sie an eine Zeit, als Sie voller Selbstvertrauen waren und das gefühlt hatten, tun zu können, was immer Sie wollten. Bringen Sie Ihren Körper wieder in die gleiche Physiologie wie damals. Stellen Sie sich so hin, wie Sie gestanden haben, als Sie absolut zuversichtlich waren. Ballen Sie eine Faust, wenn dieses Gefühl auf dem Höhepunkt ist und sagen mit kräftiger überzeugender Stimme Ja. So wie Sie es getan haben, als Sie absolut zuversichtlich waren. Ballen Sie wieder die Faust und sagen Sie in dem gleichen Ton Ja. Sprechen Sie jetzt mit der Stimme eines Menschen der absolut sicher und zuversichtlich ist. Wenn Sie das tun, ballen Sie die Faust und sagen wieder auf gleiche Weise Ja.

 

Wenn Sie nun einen Zustand absoluter Sicherheit erleben, ballen Sie auf der Höhe dieser Erfahrung und sagen Sie mit kraftvoller Stimme Ja. Fühlen Sie das Entstehen der Kraft. Seien Sie sich dessen bewußt und erleben Sie Ihre unglaublichen physischen und geistigen Ressourcen. Wiederholen Sie diesen Vorgang noch fünf- oder sechsmal. Man kann hierbei feststellen, daß, sobald man die Faust ballt, dieser Zustand willentlich hervorgerufen wird.

 

Die Ankertechniken kann man auch stapeln, in dem man mehrere ressourcenvolle Zustände mit dem gleichen Zeichen hintereinanderlegt.

 

Übung:

Ankern Sie drei verschiedene Menschen, die sich in positiven Zuständen befinden. Bringen Sie sie dazu, sich an eine Zeit zu erinnern, in der sie ein überwältigendes Gefühl der Freude und Stärke empfunden haben. Vergewissern Sie sich, daß sie es intensiv wiedererleben. Ankern Sie diesen Zustand mehrmals hintereinander. Testen Sie später während einer Unterhaltung die Anker, während die Betreffenden abgelenkt sind. Kommen Sie wieder in den gleichen Zustand, wenn nicht, überprüfen Sie noch einmal die vier Bedingungen und ankern Sie wieder.

 

 

 

Übung:

Bilden Sie drei oder vier Zustände oder Gefühle, die Sie gern zu Ihrer Verfügung hätten und ankern Sie jeden dieser Zustände einem bestimmten Körperteil zu, so daß er Ihnen leicht zugänglich ist. Bei Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen, kann man z. B. an den Knöcheln Ihres Zeigefingers ankern. Erinnern Sie sich also an eine Zeit in Ihrem Leben, in der Sie absolut entschlußfreudig waren. Versetzen Sie sich gedanklich in diese Situation, assoziieren Sie sich vorher mit dem entsprechenden Zustand, damit Sie sich wieder genauso fühlen. Erleben Sie dieses noch einmal. Drücken Sie im Höhepunkt der Erfahrung an den Knöcheln Ihres Zeigefingers und sagen Sie in Gedanken ein Wort z. B. Ja. Wiederholen Sie das gleiche noch einmal mit einer anderen Erfahrung und drücken Sie auf den Höhepunkt dieses Zustandes wieder auf Ihren Zeigefinger und sagen Sie das gleiche Wort. Tun Sie dies fünf- oder sechsmal, um möglichst viele wirksame Anker zu stapeln. Denken Sie dann an eine Entscheidung, die Sie zu treffen haben. Aktivieren Sie dann Ihren Anker.

 

Haben Sie schon einmal erlebt, daß Sie ganz plötzlich niedergeschlagen waren und nicht wußten warum? Da ist Ihnen nicht einmal die Melodie aufgefallen, die im Hintergrund zu hören war und vielleicht war es aber auch ein ganz bestimmter Blick, den Ihnen jemand zugeworfen hat. Hierbei handelt es sich um bewußte negative Anker. Es besteht nun die Möglichkeit, das powervollste und ressourcenvollste Gefühl zu ankern, das Gehirn verbindet die beiden Anker miteinander, so daß es jedesmal, wenn einer der beiden Anker ausgelöst wird, die Wahl zwischen zwei Reaktionen hat. Fast in allen Fällen wird es die positive Reaktion wählen.

 

Wenn zwei Partner sich nicht mehr ausstehen können, sind häufig negative Anker der Grund dafür. In vielen Liebesbeziehungen gibt es eine Zeit, in der die Partner mehr negative als positive Erfahrungen miteinander verbinden. Wenn Sie sich wiederholt sehen, während Sie in negativen Zuständen sind, stellen Sie eine Verbindung zwischen dem anderen und diesem Zustand her.
Manchmal genügt es, daß Sie sich nur ansehen, um genug voneinander zu haben. Wenn eine Ehepaar zur Therapie kommt, glaubt der Therapeut, daß das zurückliegende Problem unterdrückte negative Gefühle seien, die nur notwendigerweise offen mitgeteilt werden müssen. Wenn der Therapeut nun ermutigt, Ärger und Wut mitzuteilen, schafft er dadurch nur noch eine Verstärkung des negativen Ankers. Anstatt hierzu aufzufordern, ist es möglich, die Paare sich so ansehen zu lassen, als sie sich ineinander verliebt haben. Als es eine Menge positiver Erfahrungen gab und dies gilt im Laufe der Sitzung positive Anker zu stapeln. In einem solchen Zustand können die Paare Probleme durch klare Kommunikation lösen, ohne die Gefühle des anderen verletzen zu müssen.

 

Eine andere Ankertechnik. Legen Sie die negativen und positiven Gefühlen in die rechte und die linke Hand. Legen Sie nun die Anwendungserfahrungen, die Sie in Ihrem Leben gemacht haben, in die rechte Hand. Stellen Sie sich alles dazu vor, was Sie fühlen. Denken Sie an die Zeit, in der Sie stolz waren, in der Sie positive Liebe und Gefühle hatten, in der Sie von Herzen lachen konnten. Wenn alle diese Gefühle eine Botschaft mitteilen, wie würde sie lauten? Öffnen Sie nun Ihre linke Hand und legen Sie alle negativen, frustrierenden, prämiierenden, ärgerlichen Erfahrungen hinein, vergewissern Sie sich dazu, daß Sie sich von diesen Gefühlen disoziieren, das Sie sich in der linken Hand befinden, wenn Sie dabei Ihre Gefühle festhalten. Welche Farbe, welcher Ton, welche Form, welche Botschaft wird es sein?

 

Jetzt gilt es, beide Anker zu mischen. Eine Möglichkeit wäre die Farbe in ihrer positiven rechten Hand in eine Flüssigkeit zu verwandeln und ganz schnell in die linke Hand fließen zu lassen. Und zwar so lange, bis der negative Anker in Ihrer linken Hand die Farbe der positiven Erfahrung Ihrer rechten Hand angenommen hat. Probieren Sie es weiter mit Geräuschen und Gefühlen. Nach zwei oder drei Versuchen kann man fast jeden negativen Anker völlig neutralisieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. Hierarchie der Werte

 

Abraham Masslow:

Ein Musiker muß musizieren, ein Maler muß malen, ein Dichter muß schreiben, wenn er in Frieden mit sich leben will.

 

Jedes komplexe System muß kongruent sein. Seine einzelnen Teile müssen zusammenarbeiten. Wenn nur ein Teil einer Maschine gleichzeitig in verschiedene Richtungen arbeitet, gerät die Maschine außer Takt.

 

Für den Menschen gilt das gleiche: wenn jemand ein Ziel erreicht und er dafür seine eigene Überzeugung verrät, wird er in Schwierigkeiten geraten. Um sich also wirklich zu ändern, um zu wachsen, müssen wir uns bewußt werden, wie wir unseren und den Erfolg anderer messen. Deshalb ist es notwendig, sich Klarheit zu verschaffen, wie die eigenen Werte sind, nach denen wir leben.

 

Werte sind also die eigene persönliche Überzeugung davon, was besonders wichtig ist. Die Werte sind also Glaubenssätze in bezug auf „richtig, falsch und böse“. Wir alle brauchen solche Werte, um uns auf etwas zubewegen zu können. Sie ähneln in ihrer Komplexität dem Betriebssystem eines Computers.

 

Wie entstehen nun diese Überzeugungen und Werte, mit den Hinweisen darauf, was richtig oder falsch, was gut und böse ist, was wir tun und was wir vermeiden sollen. Ähnliches wie bei den Glaubenssätzen gilt auch hier, unsere Umgebung spielt ab der Geburt eine wichtige Rolle. Die Eltern haben den größten Anteil daran, durch Belohnung, Strafe, Unterstützung. Dieser Weg ändert sich im Alter und in dem Personenkreis derjenigen, die für die Wertvermittlung wichtig sind. Eltern verlieren an Bedeutung. Die Bedeutung der Spielkameraden nimmt zu. Dieser Prozeß setzt sich das ganze Leben lang fort. Während seines ganzen Lebens hat man Helden oder Anti-Helden, die man bewundert und denen man nacheifern möchte. Viele Kinder beginnen ihren Drogenmißbrauch aus diesem Grund.

 

Die Ausbildung von Werten geschieht jedoch nicht nur durch Vorbilder, sie vollzieht sich auch am Arbeitsplatz, wo das gleiche Prinzip von Bestrafung und Belohnung gilt, wie bei der Erziehung. Unsere Werte verändern sich mit unseren Zielen und mit dem Selbstbild. Wenn Sie sich zum Ziel setzen, eine leitende Stellung in Ihrer Firma zu bekommen, werden Sie, wenn Sie dieses Ziel erreicht haben, mehr Geld verdienen und andere Erwartungen an Ihre Mitarbeiter haben. Ihre Einstellung in bezug darauf, wie hart Sie selbst nun arbeiten müssen, die kann sich auch verändern. Ihre Vorstellung von einem angemessenen Rahmen, von angemessenen Besitztümern, wird sich ebenso ändern. Die Menschen, mit denen man die Zeit verbringt, werden sich ändern. Statt mit Freunden zu gehen, sitzt man vielleicht länger mit Mitarbeitern in der Abteilung zusammen.

 

Die meisten Menschen sind sich ihrer Werte überhaupt nicht bewußt. Sie wissen gar nicht, warum sie bestimmte Dinge tun. Sie haben nur das Gefühl, daß sie es tun müssen. Viele Konflikte entstehen durch die Gegensätzlichkeit von Werten. Das gilt auf persönlicher Ebene genauso wie in der internationalen Politik. Fast jeder Krieg ist ein Krieg der Werte. Nehmen Sie z. B. den Mittleren Osten, Korea, wenn da etwas geschieht, nachdem ein Land ein anderes erobert hat: der Sieger beginnt die Kultur der Besiegten den eigenen Werten anzupassen. Ähnliches wird auch in der zwischenmenschlichen Beziehung deutlich. Für manche Menschen ist es Ehrlichkeit, für andere ist es Freundschaft, was an Werten Wichtigkeit bedeutet. Manche Menschen lügen vielleicht, um einen Freund zu schützen, auch wenn Ehrlichkeit für sie sehr wichtig ist. Wie können sie so etwas tun? Weil in diesem Kontext Freundschaft in ihrer Hierarchie vielleicht höher rangiert als Ehrlichkeit. Sie legen vielleicht sehr viel Wert auf geschäftlichen Erfolg, zugleich aber auch auf ein intensives Familienleben. Es entsteht also ein Konflikt. Wenn Sie Ihrer Familie versprechen, den Abend mit ihr zu verbringen und sich dann plötzlich eine geschäftliche Besprechung ergibt. Wie Sie sich entscheiden, hängt davon ab, was Sie zu diesem Zeitpunkt höher bewerten. Die Werte eines Menschen sind also die wichtigsten Zugangskanäle, um ihn, den Menschen, zu verstehen.

 

Um erfolgreich mit Menschen umzugehen, müssen wir wissen, was für sie am wichtigsten ist. Insbesondere, wie ihre Wertehierarchie aussieht. Für uns selbst bedeutet das, daß wir unsere eigene Wertehierarchie kennen müssen, damit wir in der Lage sind, jede Beziehung oder jede internationale Repräsentation zu verändern, die einen Konflikt verursacht.

 

Es gibt keinen wirklichen Erfolg, wenn man nicht seinen wichtigsten Werten treu bleibt. Manchmal muß man erst lernen, wie man Werte, die miteinander in Konflikt stehen, vermitteln kann.

 

Wir alle haben also höchste Werte. Etwas also, was wir uns in jeder  Situation verwirklichen möchten. Sei es in der Beziehung oder bei der Arbeit. Es kann Freiheit sein, Abenteuer oder ähnliches. Alles zu wollen, zählt hier nicht. Und auch wenn wir alles wollen, gewichten wir verschieden. Der eine sucht in einer Beziehung Leidenschaft, der andere Liebe, der Dritte Hoffnung und Austausch, der Vierte ein Gefühl von Sicherheit. Wenn wir unsere eigenen Werte nicht kennen und vor allen Dingen nicht die Werte anderer, kommt es zu Mißverständnissen. Viele haben ein vages Verlangen nach Liebe, Herausforderung oder Leidenschaft. Wissen aber nicht, wie diese Dinge zusammenpassen. Doch diese Unterscheidungen sind absolut entscheidend, sie bestimmen darüber, ob die wichtigsten Sehnsüchte einer Person erfüllt werden oder nicht. Sie können die Bedürfnisse eines anderen Menschen nicht erfüllen, wenn Sie sie nicht kennen.

 

Wie kann man nun die Werte und die Wertehierarchie anderer Menschen herausfinden? Zunächst benötigt man einen Rahmen für Werte, den man sucht. Das heißt, wir müssen einen bestimmten Kontext schaffen. Wir haben häufig verschiedene Werte in der Arbeit, in der Beziehung oder in  Familienangelegenheiten. Sie können also z. B. fragen, was ist Ihnen in einer persönlichen Beziehung am wichtigsten. Vielleicht erhält man dann die Antwort, das Gefühl jemanden zu haben, der mich unterstützt. Man kann dann fragen, was ist für Sie wichtig, jemanden zu haben, der Sie unterstützt. Antwort vielleicht: ich habe das Gefühl, daß mich jemand liebt. Dann kann man weiter fragen: Was ist für Sie das wichtigste daran, geliebt zu werden. Eine Antwort kann sein: Es gibt mir ein Gefühl der Freude. Durch ein immer intensiveres Hinterfragen erreicht man eine Liste von Werten, für den entsprechenden Themenkomplex. Nun gilt es, diese Liste in eine bestimmte Rangordnung zu bekommen. Man fragt sich also, was ist wichtiger für Sie, jemanden zu haben, der Sie unterstützt oder Freude zu erleben. Ist die Antwort Freude erleben, dann steht sie in der Hierarchie der betreffenden Person höher. Man setzt es fort mit der Liste der gefundenen Begriffe.

 

Ein ähnliches Verfahren ist es, die eigenen Werte zu finden. Für den Teil der Beziehung findet man im Brainstorming ungeordnet folgende Begriffe, die untereinander zu schreiben sind: Liebe, Leidenschaft, gegenseitiges Verständnis, Achtung vor Lügen, Entwicklung, Unterstützung, Herausforderung , Kreativität, Schönheit, Anziehung, Spiritualität, Freiheit, Ehrlichkeit. Diese Liste kann man  sicherlich um weitere Begriffe ergänzen. Nun gilt es, eine Reihenfolge festzulegen. Was ist für Sie wichtiger, Liebe oder Leidenschaft? Sie müssen die Liste bis zum Ende durchgehen und prüfen, ob für Sie etwas wichtiger ist, als der Wert, mit dem Sie begonnen haben, wenn nicht, dann steht er an der Spitze der Rangordnung. Gehen Sie dann zum nächsten Begriff auf der Liste über. Was bedeutet für Sie mehr: Leidenschaft oder gegenseitiges Verständnis? Wenn die Antwort Leidenschaft lautet, dann gehen Sie die Liste weiter durch und so nehmen Sie jeden weiteren Wert. Wenn Sie an irgendeiner Stelle einen anderen Wert dem erstgenannten vorziehen, so setzen Sie den Vergleich mit diesem Begriff fort. Wenn man sich trotz dieser Wertehierarchie die Unterschiede nicht klarmachen kann, dann stellt sich vielfach die Frage, was denn passieren würde, wenn einer der beiden Werte wegfallen würde. Die Frage könnte heißen, wenn Sie niemals wieder leidenschaftlich sein könnten, sich dafür aber entwickeln könnten, wären Sie damit einverstanden? Oder wäre es Ihnen lieber, sich nicht zu entwickeln oder dafür leidenschaftlich zu sein?

 

 

 

 

Übung 1:

Nehmen Sie sich jetzt die Zeit zu entscheiden, was Sie sich von einer Beziehung wünschen. Machen Sie das gleiche für Ihren Partner, wenn Sie in einer festen Beziehung leben. Sie werden dadurch beide ein viel genaueres Verständnis für die Bedürfnisse des anderen entwickeln.

 

Übung 2:

Nachdem Sie für Ihre persönliche Beziehung eine Hierarchie der Werte geschaffen haben, tun wir das gleiche nun für das Berufsleben. Es ist zu fragen, welche Werte insgesamt wichtig sind.

 

Übung 3:

Bei Erziehungsproblemen ist es wichtig, eine solche Werteliste mit der Hierarchiefindung auch für die Kinder zu entwickeln.

 

Wenn man diesen Prozeß bei sich selbst gegangen ist und mit anderen und seine Wertehierarchie kennt, wird man auch verstehen, warum man das tut, was man tut. In den persönlichen Beziehungen und am Arbeitsplatz wissen Sie nun, worauf es Ihnen ankommt. Man kann es auch ausdrücken und folglich damit beginnen, die Energie darauf zu verwenden, die wirklichen Ziele zu erreichen.

 

Eine Rangordnung zu finden, ist jedoch nicht genug. Nachdem wir diese nun kennen, bedarf es nun weiteres Engagements, um sich zu fragen, was dies im einzelnen bedeutet.

 

Wenn der höchste Wert in einer Beziehung Liebe ist, gilt es zu fragen, fühlen Sie sich geliebt oder was veranlaßt Sie dazu, jemanden zu lieben oder woher wissen Sie, wenn Sie nicht geliebt werden? Man sollte schon die wichtigsten Werte auf der Liste mit diesen Fragen entsprechend analysieren. Allein das Wort Liebe hat doch für jeden von uns eine Vielzahl von Bedeutungen.

 

Man stelle sich vor, daß man ein Trainer ist, der ein Spiel aktivieren möchte, oder ein Geschäftsmann, der einen Kunden einschätzen möchte. Hier ist es dann hilfreich, die Werte der anderen Person zu wissen. Man muß allerdings nicht ins kleinste Detail gehen, es genügt dabei, sich einen Überblick zu verschaffen. Man kann derartige Werte bei einer beiläufigen Unterhaltung herausfinden. Eine einfache, aber wertvolle Technik besteht darin, genau hinzuhören, was der andere sagt. Die Menschen neigen dazu, immer wieder dieselben Schlüsselworte zu verwenden, an denen man erkennen kann, welche Werte sie hoch einschätzen. Für einen Arbeitgeber ist es wichtig, zu wissen, welche Werte seine Angestellten am höchsten einstufen. Um das zu erfahren, kann er z. B. fragen, was war für Sie bei der Wahl Ihrer Stelle besonders wichtig? Wenn der Angestellte antwortet, die kreativen Möglichkeiten, dann fragt man weiter, was für den Betreffenden noch wichtig war. Schließlich mag man fragen, was ihn veranlassen könnte, wegzugehen. Angenommen, die Antwort lautet, mangelndes Vertrauen, so kann man dann fortfahren zu fragen, was könnte Sie trotz mangelnden Vertrauens veranlassen, zu bleiben? Je nach Antwort mag man die Bedeutung dieses Wertes auch einschätzen können.

 

Die Begriffe, die Menschen im Zusammenhang mit ihren Werten verwenden, sind sehr mächtige Anker. Sie haben starke emotionale Wirkungen.

 

Manche Menschen denken im beruflichen Bereich, daß die eigenen Werte auch für die Mitarbeiter von besonderer Bedeutung sind. Wenn man so verfährt, wird man wahrscheinlich sehr oft verbittert und enttäuscht sein. Auch wenn man das Gefühl hat, fair zu sein. Wenn man aber von den Werten der anderen ausgeht, sie versteht, wird man besser miteinander auskommen und selbst auch zufriedener sein.

 

Werte sind die wirksamsten Mittel der Motivierung. Wenn Sie eine schlechte Angewohnheit verändern wollen, so können Sie das sehr schnell erreichen, wenn Sie diese Veränderung als Zeichen für die Erfüllung eigener Werte ansehen. Als Beispiel mag die Arbeit mit einem Fußballteam gelten. Hier die drei Stars der Mannschaft  zu motivieren, war eine schwierige Aufgabe.

 

Es ging zunächst darum, Aufschluß über ihre Werte zu finden. Es mußte zunächst gefragt werden, was für sie an diesem Sport so wichtig ist. Was ihnen das Spiel gibt. Einer sagte, es gäbe ihm Gelegenheit, seine Familie, insbesondere seine Eltern und seine Freunde stolz auf ihn zu machen. Und auch der zweite meinte, daß Fußball  für ihn ein Ausdruck von Macht sei.  Er würde dabei Widerstände überwinden und andere besiegen. Der dritte kam aus sehr niedrigen sozialen Verhältnissen. Er antwortete, daß er es nicht wisse. Es war leicht erkennbar, daß seine Motivierungsstrategie war, sich von Dingen der Armut und den bedrückenden Verhältnissen in seiner Jugend wegzubewegen und über den Fußball auch den entsprechenden Status zu erlangen.

 

Danach wird klar, daß alle drei Spieler auf ganz verschiedene Weise motiviert werden müssen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, noch einmal darauf hinzuweisen, daß, wenn wir Wörter verwenden, wir gleichsam eine Landkarte benutzen, aber diese Karte nicht das Gebiet selbst ist. Wenn ich also sage, daß ich Hunger habe oder mit einem Auto fortfahren will, dann muß jeder seine eigene Landkarte benutzen. Hunger kann sowohl bedeuten, sich auf eine große Mahlzeit, aber auch auf einen kleinen Imbiss vorzubereiten. Beim Autofahren kann es sich sowohl um ein primitives Fortbewegungsmittel als auch um einen Luxusschlitten handeln.

 

Werte stellen also sehr entwickelte Landkarten dar. Ihre Landkarte ist also das, was Sie konkret unter einem Wert verstehen. Diese kann von meiner sehr verschieden sein. Bei dem Hinweis darauf, daß Freiheit für mich also der höchste Wert ist, würde ich mit sehr vielen Menschen Übereinstimmung herstellen können. Wir wären also in gleicher Weise motiviert. Doch so einfach ist es nicht. Freiheit kann für mich bedeuten, tun und lassen zu können, was ich will. Freiheit kann allerdings für einen anderen bedeuten, jemanden zu haben, der sich ständig um einen kümmert. Für einen weiteren könnte Freiheit ein bestimmtes politisches Konzept bedeuten.

 

Werte haben eine sehr große emotionale Bedeutung. Es gibt nichts, wodurch man Menschen stärker aneinander binden könnte, als durch ihre höchsten Werte. Es gibt auch nichts, das Menschen nachhaltiger entzweit,  als wenn dessen eigener höchster Wert dem eigenen widerspricht. Martin Luther King sagte einmal: Wenn ein Mensch nichts gefunden hat, für das er sterben würde, so ist er auch nicht fähig zu leben!

 

Wir können die explosive Kraft und die deutlichen Unterschiede von Werten gut in Beziehungen beobachten. Zu sagen, er liebt mich, sagt für die Wertigkeit noch gar nichts. Für den einen ist Liebe ein Bund der ewig währt, ohne Blicke nach links oder rechts, für einen anderen ist Liebe eine kurze, aber intensive Verbindung oder anderes mehr. Der andere muß also nicht unbedingt ein Schuft sein, möglicherweise hat er nur ein völlig anderes Verständnis davon, was Liebe ist. Nur, unausgesprochen, ungeklärt, wird es im Handlungsfall dieser Werte zu explosiven Auseinandersetzungen mit fatalen Folgen kommen. Oder es kommt zu Vermeidungssituationen, dem Versuch nämlich, daß der Partner, dessen Werte man selbst erkannt hat, die eigenen Werte erkennen oder bemerken muß.  Dabei ist es dann wichtig, daß man nicht nur die Worte hört, sondern deren Bedeutung erkennen muß. Dieses geht nur durch flexibles und beharrliches Fragenstellen. Wenn also die Werte von zwei Menschen völlig übereinstimmen, kann also Ihre Beziehung ewig anhalten. Bei völlig unterschiedlichen Werten besteht wenig Aussicht auf eine dauerhafte, harmonische Beziehung. Aber nur wenige Beziehungen lassen sich diesen extremen Kategorien zuordnen. Daher muß man zuerst zwei Dinge tun: 1. Die gemeinsamen Werte finden, um sie dazu zu verwenden, die nicht übereinstimmenden Werte zu überbrücken. 2. Müssen Sie versuchen, die wichtigsten Werte des anderen zu berücksichtigen. Wann immer es geht, zu erfüllen, das ist die Grundlage für eine starke, positive dauerhafte Beziehung. Sei es nun im persönlichen Leben mit der Familie oder im beruflichen Bereich.

 

Aber, da es viele unterschiedliche Vorstellungen über die Bedeutung  eines Wertes gibt, so gibt es auch verschiedene Möglichkeiten zu entscheiden, wodurch ein bestimmter Wert erfüllt wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

Übung:

Wählen Sie fünf Werte, die für Sie wichtig sind und fragen Sie sich, was muß geschehen, damit ich weiß, daß meine Werte erfüllt werden. Beantworten Sie jetzt die Frage und schreiben Sie die Antworten auf ein Blatt Papier. Prüfen Sie, ob Ihre Erfüllungskriterien nützlich und realistisch sind oder nicht.

 

Werte verändern sich, manchmal verändern sie sich radikal, doch gewöhnlich vollzieht sich das nur langsam und unbewußt. Ich kenne andere Menschen, die auf ein bestimmtes Ziel fixiert waren, das für sie einen absoluten Wert darstellte. Als es dann erreicht wurde, war es nichts mehr wert. Die Werte hatten sich inzwischen geändert. Manchmal verfolgen Menschen manche Erfüllungskriterien, die mit keinerlei Werten verbunden sind. Sie wissen zwar, was sie wollen, aber sie wissen nicht, warum. Wenn sie es erhalten haben,, stellt sich ihr Ziel als Täuschung heraus. Die Inkongruenz  zwischen Werten und Verhalten ist eine der großen Themen in der Literatur., z. B. der Film: Der große Gatsby. Um nicht einen solchen falschen Weg einzuschlagen, ist es wichtig, die eigenen Werte und die Veränderungen zu erkennen. Das gilt insbesondere für die Werte, die am meisten motivieren, die diesbezüglich immer wieder überprüft werden müssen.

 

Eine andere Möglichkeit, die Erfüllungskriterien zu überprüfen, besteht darin, festzustellen, ob sie innerhalb eines vernünftigen Zeitrahmens zu verwirklichen sind. Hochgesteckte Ziele zu haben, ist nicht verkehrt. Aber Sie werden mehr Befriedigung daraus gewinnen, wenn Sie zunächst Ihre naheliegenden Ziele erreichen. Ein anderer Aspekt für die Erfüllungskriterien ist die Spezifität. Wir kennen alle die Fälle, daß sich jemand im Blick auf einen Partner oder Partnerin sehr detaillierte Vorstellungen macht, in allen Werthierarchien bestimmte Ausformungen für sich im Blick auf den Anspruch formuliert, sucht, sucht, und sucht, und keine Chance hat, diese Spezifität nun auch zu erfüllen. Wir können uns also eine so detaillierte Karte von der Welt anfertigen, daß sie Enttäuschung geradezu mitliefert. Ein System jedoch ohne ausreichende Flexibilität kann keinen Erfolg haben.

 

Was passiert nun, wenn zwei Werte in Konflikt geraten? Manchmal ziehen sie uns in verschiedene Richtungen. Z. B. Freiheit, Liebe. Freiheit kann bedeuten, jederzeit das zu tun, was man gerne möchte. Liebe kann bedeuten, man fühlt sich einem Menschen sehr verbunden und verantwortlich gegenüber. Da ist es außerordentlich wichtig, daß wir unsere wichtigsten Werte kennen, um das Verhalten wählen zu können, das diese wichtigsten Werte unterstützt. Wenn wir es nicht tun, werden wir später den Preis dafür zahlen müssen, daß wir nicht das getan haben, was nötig war, um die wichtigsten Ziele in unserem Leben zu erreichen. Verhaltensweisen, die mit unserer höherrangigen Wertvorstellung verkoppelt sind, werden sich gegenüber Verhaltensweisen mit niedriger eingestuften Werten durchsetzen. Diese Gegensätzlichkeit schafft eine ungeheuer starke Inkongruenz, die Beziehungen stören, zerstören können. Wer die Freiheit auslebt, kann dadurch an anderen Werten Schaden nehmen. Man kann versuchen, sich anzupassen, den Freiheitsdrang zu unterdrücken, bis man schließlich frustriert ist, die Beziehung dann natürlich im Hinblick auf die Schuld des anderen in die Brüche geht. Wenn man erlebt, daß man die eigenen Werte nicht kennt und daher ständig Frustration und dumpfes Unbehagen hat, wenn man die Werte nicht kennt, so wird es auch nicht möglich sein, einen guten Kompromiß zu finden. Wenn Sie wissen, in welcher Wertigkeit die einzelnen Dinge liegen, brauchen Sie weder Ihre Beziehung noch Ihren Wunsch nach Freiheit aufzugeben. Es genügt, wenn Sie Ihre Erfüllungskriterien ändern.

 

Das Neurolinguistische Programmieren bietet also Methoden, um Erfahrungen so zu verändern, daß Kongruenz entsteht.

 

Angenommen, für einen Mann gibt es zwei undefinierte Werte: der gelebte Freiheitsdrang und die gegenseitige Treue der festen Partnerin. Wenn er einer attraktiven Frau begegnete, funktionierte sein Denken folgendermaßen: „Er sah sie (Ve.) und sagte sich (Aid): das ist eine sehr anziehende Frau und sie ist an mir interessiert“ . Das bewirkte in ihm dann den Wunsch, sie kennenzulernen (Ki) und er gab auch oft diesem Wunsch nach und handelte  (Ke). Doch sowohl sein Interesse als auch die romantischen Abenteuer, die sich daraus ergaben, brachten ihn in einen sehr ernsten Konflikt, denn ihm lag ja doch eine ganze Menge an dieser festen Zweierbeziehung und der Wertigkeit der Treue. Es ging nun darum, im Rahmen der NLP seine Strategie, die ja hieß Ve-Aid-Ki-Ke, diese Strategie also zu erweitern. Indem er eine Frau gesehen hatte, zu sich zu sagen, dies ist eine sehr anziehende Frau und sie ist an mir interessiert. Aber er fügte dann  (Aid) einen weiteren Satz hinzu: doch ich liebe die Frau, mit der ich zusammen bin.

Es gilt, sich dann mental zu verinnerlichen in diesem Augenblick, wie die Frau, mit der er zusammenlebt, ihn liebevoll ansieht, ihn anlächelt (Vi), es ihn zu einem liebevollen Gefühl für seine Partnerin führt (Ki). Diese Strategie gilt es dann mehrfach sich auch zu verinnerlichen und zu wiederholen. Diese Übung wird dann erweitert, um die Vorstellung einer begehrenswerten, attraktiven Frau mit der Schlußfolgerung wie oben beschrieben. Es gilt nun, diese Strategie solange zu wiederholen, bis sie fest installiert ist und quasi automatisch ausgelöst wird, sobald er dann einer attraktiven Frau begegnet. Hätte man nun seinen eigenen Wunsch, attraktiv zu wirken, um auf Frauen zu wirken, lediglich unterbunden, wäre diese Wertigkeit ja frustrierend gewesen, ein anderer Konflikt wäre aufgebrochen. Durch die Verknüpfung führt es dazu, daß, je mehr hübsche Frauen er ansieht, desto stärker spürt er die Liebe zu seiner Lebensgefährtin. Laotse hat einmal formuliert: wer viel über andere weiß, ist vielleicht gebildet – aber, wer sich selbst kennt, ist klug! Wer herrscht, ist vielleicht mächtig, aber wer sich selbst beherrscht, ist noch viel klüger.

 

Eine noch abschließende Bemerkung zu diesem Kapitel. Wir modellieren ja andauernd unsere Kinder, unsere Angestellten, unsere Geschäftspartner, sie modellieren uns auf verschiedene Art und Weise. Und wenn wir gute Vorbilder sein wollen, gibt es dabei nichts Wichtigeres, als für die eigenen Werte einzutreten und kongruent zu handeln. Verhalten zu modellieren ist wichtig, aber Werte sind entscheidend. Wenn man also ein Vorbild der Kinder sein will, während das eigene Leben Unglück und Verwirrung widerspiegelt, dann werden alle, die in Ihnen ein Vorbild sehen, ja die Hingabe mit Unglück und Verwirrung in Zusammenhang bringen. Wenn Sie also für Hingabe eintreten, und Ihr Leben Erfüllung und Freude widerspiegelt, dann liefern Sie ein stimmiges Vorbild, indem Hingabe und Freude miteinander verbunden sind. Es darf also nicht zu mixt messages kommen.

 

Man sollte sich einmal an die Menschen erinnern, die einen im Leben am meisten beeinflußt haben. Wahrscheinlich waren sie als Modelle so kongruent, daß ihre Werte und Verhaltensweisen für uns die überzeugendsten Erfolgsrezepte abgaben. Die wichtigsten Geisteswerke in der Geschichte mit der stärksten Motivationskraft, ja wie z. B. die Liebe, befassen sich ja mit nichts anderem als mit Werten, Geschichten, die sie erzählen, die Situationen, die sie beschreiben, sie enthalten ja alle Modelle. Es sind die fünf Schlüssel zum inneren Gleichgewicht.

 

  1. Lernen Sie mit Frustration umzugehen. Frustrationen können eine positive Einstellung in eine negative, eine produktive in eine lebende verwandeln. Das schlimmste ist allerdings, was Frustration bewirkt, daß die Selbstdisziplin zerstört wird und ohne Selbstdisziplin sind alle anderen Ziele nicht zu erreichen. Die vorab gelernte Möglichkeiten des positiven Denkens werden auch in der Lage sein, Frustration auch in entsprechender Weise zu verwandeln, Streß in Gelegenheiten, Mißerfolge in Lernerfolge. Sie können alle Mißerfolge überwinden, indem Sie alle Hindernisse überwinden und Frustrationen einstecken und einen Rückschlag als feedback auffassen, aus dem Sie lernen können.

 

  1. Lernen Sie mit Ablehnung umzugehen. Es gibt eigentlich kein Wort, das einen spitzeren Stachel hat, als ein einfaches Nein. Die besten Verkäufer z. B. sind immer die mit den meisten Mißerfolgen. Sie nehmen ein Nein als Ansport, um daraus ein Ja zu machen. Um Erfolg in der Kommunikation zu haben, muß man lernen, mit Ablehnungen fertigzuwerden und ihnen die Macht zu nehmen, die sie über einen hat.

 

Wie oft kann man offensichtlich ein Nein vertragen? Wie oft hat man schon den Wunsch gehabt, jemanden anzusprechen, den man anziehend fand und es dennoch nicht getan, weil man das Wörtchen Nein nicht hören konnte.  Man muß bedenken, welche Einschränkungen man hinnimmt, nur weil man Angst vor diesem kleinen Wort hat, das selbst ja keine Macht besitzt.

 

  1. Lernen Sie mit finanziellem Druck umzugehen.

George  S. Clason hat in seinem Buch „The richest man in Babylon „ ein gutes Modell im Umgang mit finanziellen Mitteln vorgestellt. Das wichtigste, was in diesem Buch ist, daß man 10% von seinem Verdienst fortgeben soll. Ein Grund dafür ist, daß man zurückgeben sollte, was man bekommen hat. Ein anderer Grund ist der eigentliche Wert an sich. Der wichtigste Grund liegt eigentlich in der mentalen Prägung, daß es einem möglich ist, zu geben. Nachdem man also 10% des Einkommens weggegeben hat, sollte man 10 weitere Prozent nutzen, um die eigenen Schulden abzubezahlen. Weitere 10% sollte man nutzen, um das Kapital aufzustocken, das man anlegen sollte. Mit den 70% von dem, was man verdient, sollte man eigentlich auskommen.

 

  1. Lernen Sie Bequemlichkeiten zu vermeiden.

Hierzu Laotse: Das, was vollendet ist, hat noch immer eine Zukunft, die es zu vollenden gilt.

Wenn ein Mensch bequem wird, was geschieht dann? Er hört auf, sich zu entwickeln, hört auf, zu arbeiten, hört auf, neue Werte zu schaffen. „Was grün ist, wächst – was reif ist, verdirbt“. Solange man grün bleibt, wächst man. Sie können also Erfolg als ein Sprungbrett für größere Dinge ansehen. Sie können sich allerdings auch ausruhen. Es nutzt kein Vergleich mit anderen. Es gilt, eigene Maßstäbe zu entwickeln.

 

  1. Geben Sie immer mehr, als Sie zurückerwarten.

Der Schlüssel für jede Beziehung ist, als erster zu geben und wieder und wieder zu geben. Man darf nicht aufhören und erwarten, daß man etwas erhält. Man muß also immer wieder geben.