Roter Nikolaus und Schwarze Rute 2020 verliehen

Roter Nikolaus und Schwarze Rute 2020 verliehen

Roter Nikolaus geht an das Trainingsbergwerk

Der Rote Nikolaus, eine Auszeichnung der sozialdemokratischen Roten Runde Extra ehemaliger SPD- Ratsmitglieder, geht in diesem Jahr an das Trainingsbergwerk in Recklinghausen Hochlarmark  für herausragende Leistungen in der  Stadt Recklinghausen. Der Rote Nikolaus  wurde am Barbaratag dem Geschäftsführer des Vereins, Uwe Seeger, unter Corona-Bedingungen übergeben. Zusammen mit einer Spende eines ehemaligen Recklinghäusers der, in Süddeutschland lebend, noch immer dem Ruhrgebiet verbunden ist. Die Laudatio wurde in einer Video-Konferenz durch die Rote Runde vorgetragen.

Es gelte , so der Laudator  Jochen Welt, „ mit dem Trainingsbergwerk all die Menschen auszuzeichnen, die dafür in verschiedenen Funktionen, als Initiatoren, Unterstützer, Vorstandsmitglieder und unzählige Ehrenamtler auszuzeichnen, die mit Herzblut und Engagement über Jahre für dieses in Deutschland in seiner Art einzigartige Industrieerbe,  über den ursprünglichen Schließungstermin hinaus, erhalten und betrieben haben.“    

Die Trainingsstätte war ein zentraler Ausbildungsort für angehende Bergleute. Aber auch schon immer ein Magnet für  Besucher. Neben einer Beteiligung im Rahmen der Kulturhauptstadt  gab es ein weiteres Highlight: Die Dreharbeiten der Untertageszenen für den Film „Wunder von Bern“.  Heute ist das Trainingsbergwerk ein beliebter Besuchsort für  viele Gäste aus Nah und Fern, eine gern genutzte Tagungs- und Ausbildungsstätte.

Dieses sei aber nur durch das Engagement vieler Unterstützer möglich gewesen. So gab es bereits im November 2015 einen einstimmig beschlossenen Ratsantrag der SPD-Fraktion, unter Federführung von Ulrich Engelmann und Hennes Sorger, für den Erhalt des Trainingsortes.  Schon bald wurden Umsetzungskonzepte von Mitstreitern aus RAG, dem Land NRW, dem RVR und insbesondere der Stadt Recklinghausen vorgelegt, diskutiert und verabschiedet.

Dank der Unterstützung von RAG-Stiftungsvorsitzendem Tönjes,  dem ehemaligen Wirtschaftsminister Gerald Duin, Bürgermeister Tesche und Sparkassendirektor a.D. Dr. Klaus Bresser wurde ein gut funktionierendes Projekt auf den Weg gebracht. Mit Leben gefüllt wird es allerdings durch das große Engagement vieler Ehrenamtler. An der Spitze der Vorstand mit Bernd-Uwe Seeger und Klaus Gülzau. 

„Recklinghausen ist stolz auf dieses kulturelle Erbe,“ so  Jochen Welt, „ mit einer tollen Wirkung über die Region  hinaus und aus der Stadt nicht mehr wegzudenken.“

Schwarze Rute an Thomas Bernemann

Neben dem Roten Nikolaus 2020 wurde auch die „Schwarze Rute 2020“  für schlechtgeratene Projekte und Aktivitäten vergeben.  In diesem Jahr geht diese „Auszeichnung“ an den Vorsitzenden des Wirtschaftsförderungsauschusses Thomas Bernemann (CDU).  Dieser hat sich entschieden mit seinem Betrieb und 70 Mitarbeitern nach Oer-Erkenschwick umzuziehen, weil sich eine Bebauung auf einem in Recklinghausen angebotenen Grundstück schwieriger darstelle als im Exposé der Stadt beschrieben.

In der schriftlichen Laudatio wird hervorgehoben, dass man nicht vorhabe die unternehmerische Entscheidung zu kritisieren. Aber man würde den Eindruck nicht los, dass die Kritik an der Recklinghäuser Wirtschaftsförderung nur ein vorgeschobenes Argument sei. Weiter führt die Rote Runde aus:  „Ob es günstigere Grundstückspreise, niedrigere Gewerbesteuersätze oder gar persönlich-politische Zerwürfnisse zwischen handelnden Entscheidungsträgern waren, glaubhaft ist Bernemanns Argumentation in Sachen Grundstück und schlechter Wirtschaftsförderung für uns nicht.“

So schlussfolgern die ehemaligen SPD-Ratsmitglieder:  „ Wir können Herrn Bernemann nicht zum Rücktritt vom Amt des Vorsitzenden des Wirtschaftsausschusses zwingen. Aber wir können ihm die „Schwarze Rute 2020“ für sein schlechtes Beispiel und seinen Bärendienst gegenüber der städtischen Wirtschaftsförderung verleihen. Möge die Rute daran erinnern, dass Glaubwürdigkeit ein hohes Gut in der Politik zu sein hat. Auch in der Wirtschaftsförderung.“