WARUM ES WICHTIG IST DIE VERGANGENHEIT ZU KENNEN……. UND SEIN LICHT NICHT UNTER DEN SCHEFFEL ZU STELLEN …………………………………….. TIPP 2
Wie auf dem beiliegenden Foto zu sehen, hat Richard Paetzold das wirklich sehenswerte Video zum Paschgraben auf der facebook-Seite der Roten Runde Extra eingestellt. Warum ich es hier gesondert erwähne? Weil Richard in seinem Vorspann etwas benennt, was wir als Sozialdemokraten leider so oft vergessen, vermeiden oder bewusst nicht tun. Nämlich darauf hinzuweisen, dass wir diejenigen waren, die wichtige kommunalpolitische Dinge auf den Weg gebracht haben. Informierend, nicht aufdringlich – aber bestimmt.
Hier konkret geht es um den Paschgraben. Ohne die Initiativen des SPD-Ortsvereins Ost/Hillen im Januar 1983 gäbe es aller Voraussicht nach den Paschgraben e.V. nicht. Die Paschgrabeninitiative ist auch nur in Verbindung mit der Initative der örtlichen SPD zu sehen, den Quellberg insgesamt wohnlicher und lebenswerter zu machen. Dort wo jetzt der Bach am Paschgraben fließt, die Spazierwege und Obstwiesen paradiesisch wirken, da sollten 13geschossige Hochhäuser hin. Ähnlich denen, die im Quellberg gerade abgerissen wurden. Der SPD Ortsverein konnte das, mit den Bürgerinnen und Bürgern des Quellbergs, verhindern und zu einem lebenswerten Stück Heimat beitragen. Deshalb bin ich Richard dankbar, dass er uns daran erinnert die geschichtlichen Zusammenhänge nicht zu vergessen und unser sozialdemokratisches Licht nicht unter den Scheffel zu stellen.
Unsere christdemokratischen, grünen oder liberalen Mitbewerber werden unsere Leistungen nicht erwähnen. Sie haben genug damit zu tun die Geschichte der Stadt in ihrem Sinne zu interpretieren und nur die Probleme bei uns abzuladen. Das fing an mit dem Abriss der ersten Spielstätte der Ruhrfestspiele, dem Saalbau, ging über die Initiativen zu Städtepartnerschaften und wird sich wohl bei dem einen oder anderen Jubiläum in den kommenden Jahren fortsetzen.
So wurde die Justizakademie nur in Recklinghausen gebaut, weil der damalige SPD-Bürgermeister Wolfram in Richtung Land und zur Justizminsiterin Donnep (Recklinghäuserin) gut vernetzt war. Deshalb konnte sich Recklinghausen auch im Jahre 1999 über die Einweihung der Fachhochschulabteilung freuen. Ohne die Vernetzung des ehemaligen Stadtdirektors und SPD-Bürgermeisters Peter Borggraefe undenkbar. Da gibt es weitere Beispiele. Nicht zuletzt auch der Umbau des Festspielhauses von 1996 bis 1998. Gut 20 MioEuro sind, vom Land NRW finanziert, hier investiert worden. Ohne eine gute Vernetzung zum damaligen Wirtschaftsminister und späteren Ministerpräsidenten Wolfgang Clement hätte das nicht geklappt.
Andreas Becker hat Recht, wenn er beim Gespräch mit der Roten Runde Extra darauf verweist, dass offenbar vielen von uns diese Zusammenhänge gar nicht mehr bewusst sind oder auch gar nicht bewusst sein können. Und noch viel schlimmer ist, dass gerade dieser Blick schmerzhaft deutlich macht, wie wenig die gegenwärtige Stadtspitze eigentlich mit den Entscheidern in Bund, Land, Unternehmen vernetzt ist. Keine Leuchttürme mehr für Recklinghausen. Orientierungslosigkeit bei der Sicherstellung für die anstehenden Ruhrfestspielinvestitionen. Rückbau der Zentralität unserer Stadt – nicht nur im Nah- und Fernverkehr. Unmögliche Zustände am Bahnhof Süd und in Teilen im Hauptbahnhof.
Es ist schon richtig. Bürgermeister sein, das weiß ich aus eigener Erfahrung, das ist mehr als Repräsentation, Lächeln auf Fotos. Bürgermeister sein, das verlangt eine Vision von unserer Stadt, viel Kleinarbeit, ein beständiges Aktivieren und Pflegen von Netzwerken und das leidvolle Bohren dicker Bretter.