Den Geist beherrschen und das Gehirn steuern

Den Geist beherrschen und das Gehirn steuern

    Henry Ford: „Suchen Sie nicht nach Fehlern, suchen Sie nach Lösungen!“

 (Vortrag – zitiert nach Anthony Robbins)

Viele Therapieschulen gehen im Gegensatz zur neurolinguistischen Programmierung davon aus, daß man, um sich zu verändern, weit zurück zu tiefliegenden negativen Erfahrungen gehen und diese noch einmal erleben muß. Im Gegensatz dazu ist allerdings anzunehmen, daß, wenn man jemanden auffordert, noch einmal zu irgend einem Trauma zurückzukehren und es noch einmal zu erleben, man ihn in einen unangenehmen und ressourcenarmen Zustand versetzt. In einem solchen Zustand ist es sehr schwer, neue ressourcenvolle Verhaltensweisen zu entwickeln und gute Ergebnisse zu erzielen. Tatsächlich kann man die vorhandenen Muster sogar noch verstärken.

 

Unsere neurologische Aktivität ist eher als eine Jukebox zu verstehen. Wir machen beständig Erfahrungen, die aufgezeichnet werden. Wir speichern sie in unserem Gehirn wie Schallplatten in einer Jukebox und können unsere gespeicherten Erfahrungen wie Schallplatten auch jederzeit abspielen, wenn in unserer Umgebung der entsprechende Reiz ausgelöst, also der richtige Knopf gedrückt wird.

 

Wir können also wählen, ob wir uns an Erfahrungen erinnern und Knöpfe drücken wollen, die glückliche und fröhliche Lieder spielen, oder solche, die Schmerzen auslösen. Es gilt also nicht nur, die Knöpfe zu drücken, die Schmerzen auslösen und den negativen Zustand verstärken. Vielleicht brauchen Sie Ihre Musikbox einfach nur umzuprogrammieren, damit sie ein ganz anderes Lied spielt. Sie drücken denselben Knopf, aber anstatt des traurigen Liedes ertönt ein fröhliches, mitreißendes. Oder Sie können eine neue Aufnahme von dem Lied machen, Sie können die alten Erinnerungen einfach neu arrangieren. Wichtig ist dabei, daß Sie keine Platten horten, die Sie nicht mehr spielen, und auf diese Weise unnötigen Platzmangel schaffen. Das heißt: wir müssen aus unseren negativen Repräsentationen positive machen, die automatisch ausgelöst werden und uns ermöglichen, positive Ergebnisse zu erzielen.

 

Wie unterscheidet sich also ein Zustand der Depression von einem Zustand der Begeisterung? Der wesentliche Unterschied liegt – einmal abgesehen von endogenen Depressionen – in der Art und Weise, wie Sie Ihre internalen Repräsentationen strukturieren. Unsere internalen Repräsentationen werden durch unsere fünf Sinne gebildet: Sehen, Hören, Tasten, Schmecken und Riechen. Mit anderen Worten: wir erfahren unsere Welt durch visuelle, auditive, kinästhetische, gestatorische und obfaktorische Empfindungen.

 

Es gibt zwei Aspekte unserer internalen Repräsentation, die wir verändern können. Wir können verändern, was wir uns vorstellen. Anstatt uns beispielsweise die schlimmste Möglichkeit vorzustellen, können wir uns die beste, angenehmste Möglichkeit vorstellen. Oder wir können verändern, wie wir uns etwas vorstellen.

 

Hier kommen die Submodalitäten ins Spiel. Sie sind die genauen Mengen an Zutaten, die erforderlich sind, um ein Ergebnis zu erzielen. Sie sind die kleinsten und präzisesten Bausteine. Wir müssen also wissen, wie sich unsere menschlichen Erfahrungen zusammensetzen. Um eine visuelle Erfahrung zu verstehen und zu kontrollieren, müssen wir mehr über sie wissen. Sind sie hell oder dunkel, schwarzweiß oder farbig, bewegen sie sich oder stehen sie still, ist die auditive Kommunikation laut oder leise, nah oder fern, wohltönend oder blechern, erspürt

unser Tastsinn etwas Weiches oder Hartes, Flexibles oder Starres. Eine weitere Entscheidung ist, ob unser Bild von der menschlichen Erfahrung assoziiert oder dissoziiert ist. Beim assoziierten Bild ist es so, als wäre man wirklich dort. Beim dissoziierten Bild ist es so, als würde man sich in einem Film sehen.

 

Übung:

Nehmen Sie sich nun einen Augenblick Zeit und erinnern sich an ein angenehmes Erlebnis, das Sie in der letzten Zeit hatten. Versetzen Sie sich in Gedanken in dieser Erfahrung zurück und sehen Sie, was Sie mit Ihren eigenen Augen gesehen haben: Bilder, Farben, Helligkeit. Hören Sie wieder, was Sie gehört haben: Stimmen, Geräusche. Fühlen Sie, was Sie gefühlt haben: Emotionen, Temperatur usw. und erleben Sie noch einmal, wie es war.

 

Treten Sie jetzt aus Ihrem Körper heraus und fühlen Sie, wie Sie sich von diesem Ereignis entfernen, aber nur soweit, daß Sie sich immer noch aus der Ferne in dieser Situation sehen können. Stellen Sie sich dieses Erlebnis vor, als würden Sie sich in einem Film sehen. Wie unterscheiden sich die Gefühle, in welchem Fall waren  Ihre Gefühle intensiver? Im ersten oder zweiten? Es geht um den Unterschied zwischen einer assoziierten oder dissoziierten Erfahrung.

 

Genau so wie ein Filmregisseur die Wirkung ändern kann, die ein Film auf Zuschauer ausübt, können Sie die Wirkung ändern, die Erfahrungen auf Sie selbst ausüben. Ein Regisseur kann den Kamerawinkel verändern, die Lautstärke und die Art der Musik, die Geschwindigkeit, die Farbe und die Qualität des Bildes und so jeden beliebigen Zustand in den Zuschauern auslösen. Ähnlich kann man das eigene Gehirn auf die gleiche Weise steuern.

 

Übung:

Ich möchte Sie nun bitten, an ein sehr angenehmes Erlebnis zu denken. Schließen Sie einfach die Augen, entspannen Sie sich und denken Sie daran. Lassen Sie jetzt dieses Bild heller und immer heller werden. Während das Bild heller wird, können Sie spüren, wie sich Ihr Zustand verändert. Als nächstes holen Sie das Bild näher zu sich heran, halten Sie dann inne und vergrößern Sie es. Was passiert, wenn Sie das Bild verändern?

 

Übung:

Versuchen Sie dieses ebenso für das Hören und das Fühlen.

 

 Übung:

Versuchen Sie dasselbe mit einem negativen Bild. Denken Sie jetzt an etwas, das Sie geärgert hat, das Ihnen Leid verursacht hat. Lassen Sie das Bild heller werden und holen Sie es dichter an sich heran. Lassen Sie es größer werden. Was geht jetzt in Ihrem Gehirn vor?

 

Nun stellen Sie das Bild dahin zurück, wo es herkam. Was geschieht, wenn Sie es kleiner und dunkler machen? Wenn Sie es weiter in den Hintergrund rücken? Versuchen Sie ähnliches mit den anderen Faktoren Hören und Fühlen.

 

 

Übung:

Nehmen Sie das negative Bild. Machen Sie es jetzt kleiner. Achten Sie darauf, was passiert,  während  das  Bild schrumpft, machen  Sie  es  jetzt unscharf verschwommen, dunkler, entfernen Sie sich jetzt davon, schieben Sie es zurück bis Sie es kaum noch erkennen können. Nehmen Sie dann das Bild und stellen Sie sich vor, es stünde im hellen Sonnenlicht. Achten Sie darauf, was Sie hören, sehen und fühlen.

 

Sie erkennen, daß Sie im wesentlichen zwei Möglichkeiten haben, Ihr Leben zu leben. Sie können Ihrem Gehirn – wie bisher – freien Lauf lassen; Sie können zulassen, daß es Ihnen jedes Bild, jedes Geräusch oder jedes Gefühl vorgibt – und dann automatisch darauf reagieren wie ein Pawlowscher Hund, der auf ein Klingelzeichen reagiert. Oder Sie können Ihr Gehirn bewußt steuern und ihm ganz gezielt Signale geben.

 

Unsere Sprache gibt uns viele Beispiele für die Wirkung unserer internalen Repräsentationen. Was meinen wir damit, wenn wir sagen, daß ein Mensch eine strahlende Zukunft hat, wenn wir darauf hinweisen, daß die Zukunft sehr trübe aussieht?

 

Wenn wir über einen Schatten sprechen, der über uns liegt? Was, wenn wir aus einer Mücke einen Elefanten machen? Was, wenn einem etwas schwer im Magen liegt oder wenn man sich gegen etwas sperrt? Wenn sich etwas richtig anhört oder wenn bei jemandem der Groschen fällt oder ihm ein Licht aufgeht?

 

Redewendungen sind also nicht einfach nur Metaphern. Gewöhnlich sind es sehr

präzise Beschreibungen von dem, was in unserem Kopf vor sich geht.

 

Haben Sie sich schon einmal in der Lage befunden, Ihr Gehirn nicht abstellen zu können? In unserem Gehirn finden ständig Dialoge statt. Wenn Ihnen so was passieren sollte, dann stellen Sie einfach die Lautstärke niedriger Geben Sie der Stimme in Ihrem Kopf einen sanfteren Ton und entfernen Sie sich von ihr und stellen Sie sie leiser.

 

Wenn Sie einen inneren Dialog führen, der Sie jedesmal belastet, dann hören Sie sich das gleiche noch einmal an, doch diesmal so, als würde von einer Stimme gesprochen, die sehr angenehm klingt und in fast einschmeichelndem Ton und Tempo sagt, das kannst Du doch nicht tun

 

 

Übung:

Denken Sie diesmal an etwas, was Sie einmal sehr motiviert hat. Entspannen Sie sich und stellen Sie sich diese Erfahrung so deutlich wie möglich vor. Handelt es sich bei dem Bild, was Sie sehen, um einen Film oder um ein Foto? Ist es in Farbe oder in schwarzweiß? Ist es nah oder weit? Ist es links, rechts oder in der Mitte? Assoziiert oder dissoziiert? Hat es einen Rahmen oder sehen Sie ein Panorama? Ist es scharf oder verschwommen? Hell oder dunkel? Welche der genannten Modalitäten wirken am stärksten bei Ihnen? Welche beeinflussen am meisten?

 

Setzen Sie dieses auch für die auditiven und kinästetischen Submodalitäten vor. Wenn Sie sich Ihrer Sinnesmodalitäten erst bewußt sind, werden Sie Ihre Wahrnehmungen  verbessern  können, in dem Sie sich  der Methode  der Überlappung bedienen  Wenn also Ihre Analyse dazu führt, daß Sie auditiv veranlagt sind, dann werden Sie gut daran tun, zunächst die auditiven Hinweise zu verfolgen, die Sie verwenden, um eine Erfahrung zu repräsentieren. Wenn Sie das getan haben, kommen Sie danach leichter zu den anderen Submodalitäten.

 

Danach möchte ich Sie bitten, an etwas zu denken, für das Sie gerne stark motiviert wären, um es zu tun, etwas, wofür Sie im Augenblick keine richtige Motivation aufbringen können. Machen Sie sich wieder ein geistiges Bild von diesem Ziel. Gehen Sie die Fragen von vorhin noch einmal durch und beachten Sie, wie sich die Antworten unterscheiden. Achten Sie darauf, welche Submodalitäten am stärksten auf Sie wirken und den stärksten Einfluß haben.

 

Nehmen Sie dann die Situation, durch die Sie motiviert waren, und dann die, für die Sie motiviert sein möchten. Sehen Sie sich beide gleichzeitig an. Stellen Sie sich Ihr Gehirn als Fernsehbild vor, das in zwei Hälften geteilt ist. Sehen Sie sich beide Bilder gleichzeitig an. Erinnern Sie sich nun, welche Submodalitäten Sie motivieren, und korrigieren Sie dann die Submodalitäten der Situation, in der Sie bisher nicht motiviert waren. Eine nach der anderen, bis Sie motiviert sind.

 

Manchmal kommen Menschen zu mir, die sagen, ich bin so schrecklich deprimiert. Ich frage dann nicht, warum sind Sie deprimiert? Das würde sie ja nach meinen Überlegungen noch tiefer in den Zustand bringen. Ich will wissen, wie sie deprimiert sind. Ich frage also, wie machen sie das. Ich werde dann erstaunt angesehen, denn die Menschen wissen ja nicht, daß man erst bestimmte Dinge tun muß, um deprimiert zu sein. Ich frage dann weiter, wenn ich an Ihrer Stelle in Ihrem Körper wäre, was müßte ich dann tun, um deprimiert zu sein? Was würde ich mir vorstellen? Was würde ich zu mir sagen? Wie würde ich es sagen? In welchem Ton würde ich es sagen? Wenn ich hierzu die genauen Informationen habe, kann ich durch die Submodalitäten Strukturen und Prozesse verändern.

 

Es ist wichtig darauf hinzuweisen, daß auch hier, wie bei jeder anderen Fertigkeit, Übungen  und Wiederholungen notwendig sind. Je häufiger man einfache Submodalitätsveränderungen bewußt übt, um so leichter kann man das Ergebnis erzielen.

 

Es kann  die Frage aufkommen, wie man verhindern kann, daß sich die Submodalitäten wieder zurückverändern. Sei es, daß ich es verändern kann, oder aber es gilt, etwas automatisch und dauerhaft zu tun. Eine Möglichkeit, das zu erreichen, ist ein Prozeß, der Swisch-Technik heißt.

 

 

Übung:

Der Swisch geht folgendermaßen: Beginnen Sie damit, sich ein großes helles Bild von dem Verhalten zu machen, das Sie verändern möchten. konstruieren Sie in der rechten unteren Ecke des Bildes ein kleines dunkles Bild davon, wie Sie sein möchten. Lassen Sie dann dieses kleine Bild in weniger als einer Sekunde groß und hell werden, so daß es buchstäblich das erste Bild sprengt. Sagen Sie dabei Swisch mit soviel Dynamik und Energie, wie Sie es können.

 

Es ist entscheidend, diese Technik so schnell durchzuführen wie eben möglich und mehrmals zu wiederholen. Sie müssen sehen und fühlen, wie das kleine, dunkle Bild groß und hell wird und dann das große Bild sprengt und durch ein noch größeres helles Bild ersetzt. Das Bild, das Sie sich von diesem gewünschten Zustand machen, sollte dissoziiert sein. Machen Sie bei dem neuen Bild danach für einen Bruchteil einer Sekunde die Augen auf, um den Zustand zu unterbrechen. Schließen Sie die Augen wieder und machen Sie den Swisch noch einmal. Nehmen Sie sich Zeit, um das Gefühl zu erleben; machen Sie dann die Augen wieder auf, schließen Sie ihre Augen wieder. Tun Sie das fünf- oder sechsmal so schnell Sie können. Denken Sie daran, es muß unbedingt schnell gehen und Sie müssen Spaß dabei haben. Sagen Sie sich etwa: Sieh das Swisch, tu das. Sieh das Swisch, tu das usw. Bis das alte Bild automatisch das neue Bild, den neuen Zustand und somit auch ein neues Verhalten auslöst.

 

Wenn das Bild, das Sie wählen, nicht anziehend oder verlockend genug ist, wird es nicht funktionieren. Es ist sehr wichtig, daß es außerordentlich attraktiv ist, Sie in einen stark motivierten Zustand versetzt und etwas darstellt, das Sie wirklich wollen oder das für Sie wichtiger ist als das alte Verhalten.

 

Am Beispiel der Liebe und Zuneigung kann man die Perspektive des Modellierens sehr wohl ableiten.

 

Dies ist ein Zustand, der durch ganz spezielle Verhaltensweisen oder Stimuli erzeugt wird, die auf eine ganz bestimmte Weise wahrgenommen oder repräsentiert werden. Wie verliebt man sich? Einer der wichtigsten Wahrnehmungsmechanismen beim Verlieben besteht darin, sich mit dem zu assoziieren, was man an einem Menschen mag, und sich von all dem zu dissoziieren, was man an ihm nicht mag. Sich zu verlieben, ist deshalb betörend und rauschhaft -was überhaupt nicht ausgewogen ist. Sie können sich  auch bei vollkommener Intellektualität im Augenblick der Liebe  kaum vorstellen, daß dieser Mensch auch Fehler haben könnte.

Was zerstört eine Beziehung? Natürlich gibt es viele Faktoren. Einer davon könnte sein, daß man sich mit den Eigenschaften, die einem an dem anderen gefallen haben, nicht länger assoziiert. Es könnte sogar sein, daß man sich mit den unerfreulichen Erfahrungen, die man mit diesem Menschen gemacht hat, assoziiert und sich von den angenehmen dissoziiert. Wie kann das geschehen? Jemand sieht z. B., daß sein Partner die Zahnpastatube offen gelassen hat oder seine Sachen auf dem Boden verstreut liegen läßt, und macht dann ein großes lebendiges Bild davon. Vielleicht schreibt er keine Liebesbriefe mehr oder sie erinnert sich daran, was er ihr in einem Streit gesagt hat, und wiederholt es immer und immer wieder in ihrem Kopf und fühlt sich dann auch jeweils wie bei jenem Streit. Sie erinnert sich dann nicht mehr daran, wie zärtlich er sein kann und was er für schöne Dinge in der vergangenen Woche gesagt oder gemacht hat. Es geht dabei nicht darum, gut oder schlecht oder falsch zu reagieren, man muß sich nur klar machen, daß diese Repräsentationsmuster die Beziehung nicht verbessern.

 

Wie wäre es, wenn Sie bei einem Streit plötzlich daran denken würden, wie Sie sich zum ersten Mal so richtig heiß und innig geküßt haben und Hand in Hand gegangen sind? Also eine Gelegenheit, in der der andere wirklich eine große Bedeutung für Sie hatte. Wie ist es, wenn man sich dieses Bild groß, hell und ganz nah vorstellt? Es ist also wichtig, daß wir unsere Kommunikationsmuster prüfen und uns regelmäßig fragen, wie werden die Folgen sein, wenn ich die Dinge weiterhin auf diese Weise repräsentiere.

 

In welche Richtung führt also mein Verhalten? Ist es das, was ich wirklich will? So kann es sein, daß man feststellt, ob man in einer bestimmten Weise Assoziations bzw. Dissoziationsmuster verwendet.

 

Viele Menschen sind im allgemeinen von ihren Vorstellungen dissoziiert. Sie scheinen selten von etwas emotional berührt zu sein. Dissoziation hat ihre Vorteile. Wenn Sie bei einer Sache nicht so stark emotional beteiligt sind, haben Sie mehr Ressourcen zur Verfügung, um damit umzugehen Wenn man allerdings ständig dissoziiert ist, geht dabei etwas verloren, was man als den „Saft des Lebens“ bezeichnet, nämlich die Lebensfreude. Ist man allerdings häufig oder ständig mit der internalen Repräsentation voll assoziiert, kann das leicht zu emotionaler

Überforderung führen, da man ja noch so kleine Probleme intensivst erlebt. Der Schlüssel  dabei ist also ein Gleichgewicht in allen Dingen, so auch in den Wahmehmungsfiltern von Assoziation und Dissoziation.

 

Ein Blick zurück zu den vorher beschriebenen Glaubenssätzen. Die abschließende Frage war, wie können wir einen konstruktiven Glauben entwickeln und negative Glaubenssätze ablegen. Der erste Schritt besteht darin, uns bewußt zu werden, wie groß der Einfluß ist, den das, was wir glauben, auf unser Leben ausübt. Den zweiten Schritt haben wir in diesem Abschnitt besprochen und können die Art und Weise ändern, wie wir unsere Glaubenssätze repräsentieren. Denn wenn Sie die Struktur dessen, was sie repräsentieren, verändern, dann verändern Sie auch Ihr Gefühl und damit die Erfahrung vom Leben.

 

Die Veränderung eines Glaubenssatzes geschieht, in dem Sie die Art der Repräsentation von etwas, das Sie für wahr halten, mit der Repräsentation von etwas konfrontieren, das Ihnen unsicher erscheint. Denken Sie z. B. an ihren Namen, Ihr Geburtsdatum, Ihren Geburtsort oder daß Sie Ihre Kinder von ganzem Herzen lieben, o.ä. Es muß etwas sein, an das man felsenfest glaubt. Denken Sie dann  an etwas,  dessen Sie sich nicht sicher sind.  Gehen Sie dann die

charakteristischen Submodalitäten durch. Wie unterscheiden sich die Submodalitäten? An welcher Stelle befinden sie sich? Verändern Sie dann die unsichere Seite in der oben beschriebenen Art und Weise.

 

Ein einschränkender Faktor in diesem Verfahren sind die inneren Werte und die nicht bewußten Vorurteile, die wir von unserem aktuellen Verhalten haben. Solche Werte werden, um ihre Funktion zu erfüllen, solange wieder auftreten, bis Sie etwas unternehmen. Das werden wir im Kapitel ,,Reframing“ besprechen.